Zwei Zentimeter großes Loch im Darm„Ich bekam das falsche Stück …“ – Frau isst Sushi und landet im OP!

Sushi mit Grünkohl, Tomaten und Feta (vorne) sowie Sushi mit Grünkohl und Pinkel steht im Restaurant Moto Kitchen auf einem Tisch.
Nachdem die 30-Jährige Sushi isst, landet sie im Krankenhaus (Symbolbild).
Hauke-Christian Dittrich/dpa

Darauf hätte sie gern verzichtet!
Ein Besuch in einem Sushi-Restaurant in Paris endet im Mai 2024 für eine Schweizerin im Krankenhaus. Wegen eines Lochs im Darm muss sie sogar operiert werden. Wochen danach kämpft die 30-Jährige noch immer mit ihrer Gesundheit.

Frau isst Suhsi und landet mit Darmverschluss im Krankenhaus

„Mein Mann, sein Bruder und ich teilten uns in einem Restaurant einen Teller Sushi. Sie bekamen nichts. Ich bekam das falsche Stück …“, erinnert sich die Genferin bei der Schweizer Tageszeitung Tribune de Genève. Denn schon wenige Stunden später beginnt der Horror: In der Nacht muss sich die 30-Jährige immer wieder übergeben, berichten Schweizer Medien. „Ich wusste sofort, dass es keine Magen-Darm-Entzündung war.“

Eine Ultraschalluntersuchung im französischen Krankenhaus bleibt ohne Ergebnis. Doch die Schmerzen und die Übelkeit bleiben, zurück in der Schweiz geht sie erneut ins Krankenhaus. „Wir waren ratlos. Diese Patientin hatte weder Fieber noch einen sichtbaren Tumor“, sagt Léo Bühler, Viszeralchirurg an der Genfer Klinik, der Zeitung. „Sie war nicht in ein fernes Land gereist, und ihr Mann, der sich genauso ernährt hatte wie sie, war in bester Verfassung.“ Doch die Schmerzen sind real. Aufgrund eines kompletten Darmverschlusses wird die 30-Jährige schließlich sogar notoperiert, schreibt das Portal 20Minuten.

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Dann der Schock: „Es war ein zwei Zentimeter großes Loch“, erklärt der Mediziner. „Der Darm hatte sich zurückgezogen, um es zu schließen. In der Nähe befand sich ein entzündlicher Knoten.“ Zehn Zentimeter Darm mussten komplett entfernt werden. Sieben Tage musste die 30-Jährige im Krankenhaus bleiben.

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Frau landet nach Sushi im Krankenhaus – „Schatten eines verdauten Wurms”

Der Knoten wird untersucht – und liefert schließlich die Lösung: „In der Mitte konnten wir den Schatten eines verdauten Wurms erkennen. Es war dieser Wurm, der den Darm perforiert hatte, bevor er von den weißen Blutkörperchen zerstört wurde.“

Schließlich wird die Abteilung für Tropen- und Humanitäre Medizin des HUG – und die machen den Anisakis-Parasiten als Schuldigen aus. „Diese Larve kommt bei bestimmten Meeresfischen sehr häufig vor“, erklärt Romain Cordaillat, Leiter der Abteilung für Tropen- und Humanitäre Medizin am HUG. Beim Menschen ist Anisakiasis zwar selten, aber „potenziell gefährlich“. Die Gefahr steigt, wenn man Fisch nicht erhitzt, sondern roh isst.

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Diese Bilder wurden während einer Magenspiegelung aufgenommen und zeigen einen Parasiten, der sich auf der Schleimhaut festgesetzt hat.

„Manche brechen sich den Arm, aber ich hatte einen Parasiten“

Und genau das ist wohl beim Sushi-Essen in Paris der Fall gewesen. Beim Verspeisen des Fisches gelangte die Larve in den Magen und endete schließlich im Darm der 30-Jährigen. „Manche brechen sich den Arm, aber ich hatte einen Parasiten“, so die Schweizerin.

Nach Schätzungen von Gaëlles Ärzten werden weltweit jährlich etwa 20.000 Fälle von Anisakiasis gemeldet, mehr als 90 Prozent davon in Japan. Doch auch in westlichen Ländern breiten sich die Fälle immer weiter aus. Sie erklären dies insbesondere mit dem steigenden Konsum von rohem Fisch und der Zunahme der durchschnittlichen Anzahl von Anisakis-Würmern pro Fisch, was mit der globalen Erwärmung zusammenhängen könnte, berichtet Tribune de Genève.

Die Genferin hatte noch einmal Glück im Unglück: „Die Patientin hat sich gut erholt“, so Léo Bühler. „Hätte sich der Zustand verzögert, hätte sie eine Bauchfellentzündung oder sogar eine Blutvergiftung riskiert.“ Sushi kommt ihr jetzt erst einmal nicht mehr auf den Teller. „Damals habe ich es geliebt. Jetzt habe ich keine Lust mehr darauf …“

Verwendete Quelle: Tribune de Genève und 20 Minuten