Mit 13 landete Inge auf der Straße

Die „Königin der Reeperbahn” ist tot – der Kiez verneigt sich vor Doku-Legende Inge

Inge war über viele Jahre hinweg eine echte Kiez-Legende. Jetzt trauert die Reeperbahn um das Urgestein.
Inge war über viele Jahre hinweg eine echte Kiez-Legende. Jetzt trauert die Reeperbahn um das Urgestein.
Leben im Abseits e. V.

Für immer ein Teil von St. Pauli!
Als Jugendliche landet Inge auf der Straße, später taucht sie in diversen Dokumentationen über die Reeperbahn auf. Jetzt ist die Frau, die für so viele nicht vom Kiez wegzudenken ist, gestorben.

Emotionaler Abschied von einer Kiez-Ikone: „Ruhe in Frieden, Inge”

Der Tod der Obdachlosen kommt für viele sehr plötzlich. „Am Samstag haben wir uns noch gesehen und unterhalten”, so ein User auf Social Media. Auch Daniel Schmidt, Inhaber vom bekannten „Elbschlosskeller”, widmet der Überlebenskünstlerin einen Abschiedspost. „Ruhe in Frieden, Inge” schreibt er auf Instagram. Zu sehen ist ein Video von Inge an dem Ort, der sie bekannt machte: der Reeperbahn.

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Schon mit 13 Jahren muss sie auf der Straße leben, wird über die Jahre immer wieder von Kamerateams begleitet. Wie viele Menschen auf der Straße hat auch sie mit einem Drogenproblem zu kämpfen. Ob Diskussionen mit der Kiez-Polizei oder freche Sprüche mit Passanten – in dem Format „Hartes Deutschland – Leben im Brennpunkt” gehört sie zu den Persönlichkeiten, die in den Straßen der Reeperbahn leben. Trotz Obdachlosigkeit findet sie hier eine Art Zuhause. Auch in der Dokumentationsreihe „Reeperbahn privat! Das wahre Leben auf dem Kiez” taucht sie immer wieder auf. Inge thematisiert unter anderem Gewalt auf der Straße und spricht offen über die Vergewaltigungen, die sie als obdachlose Frau erleben musste. Über ihren Tod hatte zuerst die Hamburger Morgenpost berichtet.

Daniel Schmidt nimmt Abschied von Inge

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Reeperbahn-Königin Inge gehörte zu den Kiez-Legenden

Besonders emotionale Worte findet der Verein „Leben im Abseits e.V.”, der das Leben am Rande der Gesellschaft sichtbar machen möchte und engen Kontakt zu dem Reeperbahn-Gesicht hatte. „Seit Sonntag ist es stiller auf dem Kiez. Inge, Kämpferin und Königin der Reeperbahn ist gestern Morgen verstorben”, so der Verein in einem Statement. Zuletzt soll Inge vor dem „Kentucky Fried Chicken” auf St. Pauli gelebt haben, bevor sie laut des Vereins am Morgen vom 23. März gestorben sei.

Inge, die Königin der Reeperbahn – ein ehrenvoller und sicherlich passender Titel für eine Frau mit einer bewegenden Geschichte in einer sehr harten Lebensrealität.

Die Dokumentation „Reeperbahn privat! Das wahre Leben auf dem Kiez” könnt ihr auf RTL+ streamen. (cau)