Die Obdachlosigkeit beschreibt den Zustand, in dem ein Mensch keinen festen Wohnsitz hat und in Notunterkünften oder im öffentlichen Raum leben muss. Die Ursachen der Obdachlosigkeit sind sehr vielfältig. Oft verliert ein Mensch wegen eines Schicksalsschlages wie beispielsweise eines Wohnungsbrandes seine Wohnung. Der Verlust der Arbeitsstelle und das fehlende Geld, um die monatliche Miete zu zahlen, führen ebenso häufig in die Obdachlosigkeit. Ein Teil der Obdachlosen hat durch eine Suchterkrankung oder eine psychische Erkrankung die Wohnung verloren. Ebenso trägt der Wohnungsmangel in Städten wie Berlin zu einer höheren Obdachlosenstatistik bei. Einige wenige Obdachlose leben freiwillig auf der Straße, weil dies für sie Freiheit bedeutet. Genaue Zahlen zur Obdachlosigkeit in Deutschland liegen nicht vor.
Vergangene oder geplante Obdachlosenzählungen
Um Zahlen für die Obdachlosenstatistik erheben zu können, finden und fanden Obdachlosenzählungen statt. Hamburg führte im März 2018 eine Obdachlosenzählung durch. Die Zahl lag da bei mindestens 1.920 auf der Straße lebenden Menschen. 4.600 Menschen lebten in diesem Zeitraum in einem Obdachlosenheim oder in öffentlich-rechtlichen Unterkünften. In Berlin wird in der „Nacht der Solidarität“ vom 29. zum 30. Januar 2020 eine Obdachlosenzählung stattfinden. Die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales schickt dafür kleine Teams aus ehrenamtlichen Helfern in alle Berliner Bezirke. An der Aktion können sich alle engagierten Bürgerinnen und Bürger beteiligen.
Die Obdachlosenhilfe
Die Zählungen von Obdachlosen sind ein wichtiges Mittel, um den Bedarf der Obdachlosenhilfe genauer ermitteln zu können. Die Obdachlosenhilfe wird sowohl von staatlichen und kirchlichen Einrichtungen als auch von privaten Trägern wie den „Tafeln“ organisiert. Sie versorgen die auf der Straße lebenden Menschen mit Nahrungsmitteln und anderen Dingen für den täglichen Bedarf, bieten Waschmöglichkeiten und Schlafplätze in Notunterkünften an. Außerdem können obdachlose Menschen in Kleiderkammern gebrauchte Kleidung erhalten. Obdachlose, die sich für die Zukunft eine feste Wohnung wünschen, können sich bei den verschiedenen Einrichtungen beraten lassen.