Ärztin im Stern-Interview
„Mir ist das viele Geld, das ich verdiene, fast peinlich”

Über Geld spricht man … eben doch!
Während einige jeden Euro zweimal umdrehen müssen, scheinen andere im Geld zu schwimmen. Eine Ärztin gibt jetzt Einblicke auf ihr Konto. Wie viel verdient man in ihrem Beruf und wo findet ihr euch im Gehaltsranking wieder? Macht jetzt den Gehaltscheck!
Diese Ärztin verdient knapp 6.800 Euro netto
Eine eigene Praxis, einen großen Patientenstamm und eine volle Arbeitswoche. So sieht das Leben von Elisabeth (Name von der Stern-Redaktion geändert), einer Allgemeinmedizinerin aus. In einem aktuellen Interview mit dem Stern spricht sie über ihr Gehalt.
Die 70-Jährige steht kurz vor der Rente und weiß, sie gehört zur oberen Einkommensschicht. 60 bis 70 Studen arbeitet die Ärztin pro Woche, die Schreibtischarbeit am Wochenende nicht eingerechnet.
Pro Monat verdient sie circa 14.660 Euro brutto und knapp 6.800 Euro netto. Ihr hohes Gehalt ist ihr unangenehm, so sagt sie in dem Stern-Interview: „Ich weiß, dass ich mit 6.800 Euro netto im Monat zur oberen Einkommensschicht gehöre, aber ich fühle mich der nicht zugehörig. Mir ist das viele Geld, das ich verdiene, fast peinlich.”

Elisabeth möchte sich nicht über ihr Geld identifizieren. Als Kind ist sie mit wenig aufgewachsen und musste hart arbeiten, um dort zu sein, wo sie jetzt ist. Im Stern-Interview sagt sie: „Ich bin sehr dankbar dafür, wie ich leben kann. Ob ich mein hohes Einkommen als gerecht empfinde? Ich finde es sehr schwer, diese Frage zu beantworten. Ich habe viel und hart gearbeitet und dabei die Verantwortung für Menschenleben übernommen. Deswegen würde ich sagen, dass ich es als angemessen empfinde, dass ich viel verdiene. Aber gerecht? So viele meiner Patientinnen und Patienten arbeiten auch rund um die Uhr, in der Altenpflege, auf dem Flughafen, in der Verwaltung. Diese Menschen übernehmen auch Verantwortung, stecken ihre Zeit und Energie in ihre Arbeit. Ist es gerecht, dass sie finanziell deutlich schlechter dastehen als ich? Nein, natürlich nicht.”
Aus diesem Grund spricht sie sich selbst für eine Vermögenssteuer und eine bessere Erbschaftsregelung aus.
Die 70-Jährige kann gut von ihrem Geld leben, ihr fehlt es an nichts. Aber sie möchte nicht im Geld schwimmen, das hat sie nicht nötig, sagt sie. Deswegen spendet sie rund 20.000 Euro pro Jahr an wohltätige Vereine.
Von der Servicekraft bis zum Immobilienmakler, wer verdient was?
Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, liegt das mittlere Gehalt (Medianentgelt) in Deutschland bei einem Bruttogehalt von 3.646 Euro. Medianentgelt ist aber kein Durchschnittslohn, sondern es ist das Gehalt, bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren, wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt. Fest steht: Noch immer verdienen Männer rund 365 Euro mehr als Frauen. Neben den Geschlechtern, gibt es auch große Unterschiede zwischen den Berufen, hier ein Überblick, alle Angaben in brutto:
Altenpfleger/-in 3.611 Euro
Bäcker/-in 2.566 Euro
Bankkaufmann/-frau 5.235 Euro
Busfahrer/-in 2.797 Euro
Frisör/-in 1.881 Euro
Lehrer/-in Grundschule 4.604 Euro
Notfallsanitäter/in 3.759 Euro
Pilot/-in über 6.750 Euro
Versicherungskaufmann/-frau 5.005 Euro
Euer Beruf war nicht dabei? Hier findet ihr eine genaue Übersicht mit über 100 Berufen.
Im Video: Gehalt clever verhandeln
Wenn ihr euch nicht sicher seid, wie ihr bei eurem Vorgesetzten richtig über das Thema Gehalt sprecht, gibt es oben im Video einige Tipps zur erfolgreichen Gehaltsverhandlung. (ude)
„Was verdient Deutschland? Das große Gehaltsranking” Jetzt streamen auf RTL+
Es ist seltsam intim. Wenn es ums Gehalt geht, will niemand so richtig mit der Sprache rausrücken. Genau diesem Thema stellen sich jetzt 50 Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen. Egal, ob Lehrerin, Krankenschwester oder Feuerwehrmann – wir schauen auf den Lohnzettel der Deutschen: Wer verdient besonders gut, wer eher schlecht – und wo liegt eigentlich der Durchschnitt? Jetzt streamen auf RTL+.