Geburtsklinik erst vor drei Monaten eröffnetInnerhalb von 24 Stunden: Vier Babys kollabieren – zwei sterben

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Zwei Babys sterben innerhalb von 24 Stunden.
DPA PA / Normann Hochheimer, Frankfurt

Sie ist eine der modernsten Geburtskliniken.
Erst vor wenigen Monaten wird die neue Geburtsklinik in Litoměřice, Tschechien als Vorzeigeprojekt mit modernster Ausstattung und hohen Sicherheitsstandards eröffnet. Nun steht sie im Zentrum eines tragischen Geschehens: Innerhalb nur eines Tages müssen vier Neugeborene wiederbelebt werden, zwei von ihnen verlieren ihr Leben.

Auch eine Mutter schwebt in Lebensgefahr

In der Geburtsklinik im tschechischen Litoměřice, nahe der deutschen Grenze, überschlagen sich zwischen dem 26. und 27. November die Ereignisse: Innerhalb eines Tages müssen vier Neugeborene reanimiert werden, zwei von ihnen sterben. Auch eine Mutter schwebt zeitweise in Lebensgefahr, berichtet das tschechische News-Portal Blesk.

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„Das gesamte Team ist von dieser Tragödie zutiefst erschüttert. In Gedanken sind wir bei den Familien der verstorbenen Kinder und sprechen ihnen unser aufrichtiges Beileid aus“, heißt es in einer Stellungnahme des Zentrumsleiters Dr. Petr Holba, der vom Magazin „Forbes“ zu den 50 besten Ärzten Tschechiens gewählt wurde, zitiert von Blesk.

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Gesundheitsministerium schaltet sich ein

Laut Krankenhausleitung wurden eine interne sowie eine externe Untersuchung eingeleitet, um alle Umstände genau zu prüfen. „Die gesamte Situation hat uns tief getroffen und für uns hat ihre gründliche Aufklärung höchste Priorität”, sagt die Sprecherin des regionalen Krankenhausverbunds, Miloslava Kučerová CNN Prima News. Der Leiter des Kreißsaals und die diensthabende Ärztin wurden als Vorsichtsmaßnahme vorübergehend vom Dienst freigestellt, der Klinikbetrieb läuft jedoch ohne Einschränkungen weiter.

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Auch das tschechische Gesundheitsministerium reagiert und fordert laut der Nachrichtenagentur ČTK, zitiert von Blesk, eine gründliche Untersuchung des Falls. Ziel der Analyse sei es, die genauen Ursachen zu klären und zu prüfen, ob eine Verkettung unglücklicher Umstände, menschliches Versagen oder systemische Fehler zu den tragischen Ereignissen geführt haben könnten.

3,8 Millionen-Vorzeigeprojekt gerät in den Fokus

Das Entbindungszentrum ist erst seit wenigen Monaten nach einer teuren Rekonstruktion in Betrieb. Es gilt als Vorzeigeeinrichtung der Region, setzt auf natürliche Geburtsmethoden wie Wasser- und Vertikalgeburten und soll mit Investitionen von fast vier Millionen Euro die Geburtshilfe moderner und komfortabler machen. Jetzt steht das Zentrum jedoch im Mittelpunkt tragischer Ereignisse, deren Ursachen noch unklar sind.

Verwendete Quellen: CNN Prima News, Blesk, Forbes