Britische Regierung bestätigt

WikiLeaks-Gründer Julian Assange wird an die USA ausgeliefert

ARCHIV - 05.02.2016, Großbritannien, London: Wikileaks-Gründer Julian Assange spricht von einem Balkon der Botschaft von Ecuador zu Journalisten. (zu dpa «Julian Assange: Märtyrer der Pressefreiheit oder skrupelloser Hacker?») Foto: picture alliance / Facundo Arrizabalaga/EPA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Julian Assange wird an die USA ausgeliefert.
fa jak cul jai hjb dul, dpa, Facundo Arrizabalaga

Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange wird an die USA ausgeliefert. Das bestätigt die britische Regierung am Freitag, so ntv unter Berufung auf die Agentur AFP. Der Journalist hatte mit WikiLeaks interne Dokumente von US-Streitkräften und -Behörden veröffentlicht.

Assange drohen in USA bis zu 175 Jahre Haft wegen Spionage

Großbritannien hat die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA genehmigt. Eine entsprechende Anweisung sei von Innenministerin Priti Patel unterzeichnet worden, teilte ihr Ministerium am Freitag in London mit.

Nach jahrelangem Hin und Her vor verschiedenen Gerichten war die britische Regierung nun am Zug. Der High Court in London hatte Ende vergangenes Jahr ein zuvor wegen Suizidgefahr erlassenes Auslieferungsverbot für Assange wieder aufgehoben. Das oberste Gericht (Supreme Court) hatte eine Berufung dagegen zuletzt abgelehnt.

Ob und wann der 50-jährige Australier ausgeliefert wird, war aber zunächst unklar. Seinen Unterstützern zufolge ist der Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft. Sie befürchten, dass er trotz anderslautender Zusicherungen aus Washington in ein Hochsicherheitsgefängnis kommen wird.

Im Falle einer Auslieferung befürchtet Assanges Vater John Shipton das Schlimmste: "Es würde für ihn den Tod bedeuten", sagte Shipton bereits im Januar 2021 (mehr dazu im Video).

Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat und an dem nun ein Exempel statuiert werden soll. (dpa/aze/jaw)

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