Mädchen Drogen gegeben und vergewaltigt

Lange Haft für Mörder von Leonie (13) – Mutter: "Es gibt irdische Gerechtigkeit"

Mit Drogen machten drei junge Männer Leonie aus Wien willenlos und vergewaltigten sie. Die 13-Jährige starb, ihre Leiche wurde an einem Baum zurückgelassen. Am Freitag hat das Wiener Landgericht die drei Angeklagten (19, 20 und 24) zu langen Haftstrafen verurteilt. Leonies Mutter zeigte sich nach dem Urteilsspruch bewegt, wie das österreichische Portal "Heute" berichtet.

Urteil in Wien: 24-Jähriger muss lebenslang hinter Gitter

"In Österreich gibt es doch tatsächlich noch Gerechtigkeit – irdische Gerechtigkeit", sagte die Mutter des getöteten Mädchens demnach unter Tränen. Opferanwalt Florian Höllwarth zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. Dies sei "ein Zeichen für alle Mädchen und Frauen, die Opfer so schwerer Straftaten wurden".

Der älteste Angeklagte, ein 24-Jähriger, wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass er dem Mädchen eine tödliche Drogendosis verabreicht hatte.

Mord an Leonie: Angeklagter verhöhnte Opfer im Prozess

Weiter urteilten die Geschworenen, dass die Mitangeklagten im Alter von 19 und 20 Jahren als Mittäter Mord durch Unterlassung begingen, indem sie den Tod der 13-Jährigen nicht verhinderten. Die zwei jungen Männer erhielten Haftstrafen von 20 beziehungsweise 19 Jahren. Damit kamen die Geschworenen dem Wunsch der Staatsanwaltschaft nach, die lebenslänglich gefordert hatte. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Im Prozess hatte einer der Angeklagten das Opfer noch verhöhnt. Er soll über die Leonie gesagt haben: "Sie ist selber schuld, dass sie gestorben ist. Sie hat Drogen genommen und ist einfach von zu Hause weggelaufen."

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Leonie in Wien ermordet und an Baum gelehnt

Hier geht sie freiwillig mit ihren vier mutmaßlichen Mördern mit.
Eines der letzten Fotos von der getöteten 13-jährige Leonie.
RTL

Laut Anklage wollte die 13-Jährige die besagte Nacht im Juni 2021 mit den aus Afghanistan stammenden Männern verbringen und später nach Hause an den Stadtrand von Wien fahren. Doch in der Wohnung von einem der drei jungen Männer hätten ihr die Verdächtigen mindestens sechs Tabletten Ecstasy in ein Getränk gemischt und sie vergewaltigt, erklärte die Anklage. Sie sollen ihre Taten zudem gefilmt haben.

Nachdem sie an einer dreifachen Überdosis gestorben war, wurde Leonie an einem Grünstreifen am Straßenrand an einen Baum gelehnt. Die Staatsanwaltschaft stützte sich unter anderem auf toxikologische Untersuchungen, DNA-Spuren, Verletzungen, und ein Handyvideo vom Todeskampf des Opfers, das einer der Männer unmittelbar nach dem Missbrauch aufgenommen hatte.

Prozess um getötete 13-Jährige aus Wien: Angeklagte schoben einander Verantwortung zu

Die Angeklagten gaben vor Gericht nur Geschlechtsverkehr mit der 13-Jährigen zu, der nach ihren Angaben einvernehmlich war. Für die tödlichen Drogen schoben sie einander die Verantwortung zu. "Es war nie mein Vorsatz, dass jemand Drogen nimmt und stirbt", sagte der 24-Jährige, der nach eigenen Angaben mit Drogen dealte und seinen Abnehmern empfahl, nur eine Vierteltablette Ecstasy einzunehmen. "Ich entschuldige mich bei allen Österreichern und bei der Familie des Opfers", sagte er. Die zwei anderen Angeklagten gaben ähnliche Erklärungen ab. (bst)