RTL-Reporter geht der Sache auf den Grund
Hundebesitzer aufgepasst! Warum eine gute Welpen-Erziehung das A und O ist
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von Thorsten Sleegers
Haben Sie gerade einen Welpen adoptiert oder spielen Sie mit dem Gedanken, einen bei sich aufzunehmen? Dann sollten Sie wissen, dass dessen Erziehung eine der wichtigsten Aufgaben als Hundebesitzer ist. Der ideale Ort dafür ist eine so genannte Welpenspielstunde – hier lernt Ihr neues Familienmitglied von klein auf soziale Fähigkeiten im Umgang mit anderen Hunden und Menschen.
Was ist eine Welpenspielstunde?
Wie das genau abläuft, zeigen wir in einer neuen Folge von „TIERISCH Thorsten“. In der Hundeschule von Jutta Lessmann im niederrheinischen Kempen kommt die kleine Rasselbande jeden Samstag zusammen, um sich nach Herzenslust auszutoben. Die große Wiese hinter einem Bauernhof ist eingezäunt, sodass niemand ausbüchsen kann. Die Tierhalter sollen sich bewusst zurückhalten und ihre Hunde einfach machen lassen.
„Nur so können sie sich sozialisieren und lernen, wie sie sich in der Nähe anderer Hunde verhalten sollen“, erklärt mir die Hundetrainerin. Für die kleinen Fellnasen sei es wichtig zu verstehen, dass es auch Hunde gibt, die anders aussehen oder eben auch größer oder kleiner sind – klingt für uns Menschen erst einmal banal, ist aber für die Entwicklung eines Hundewelpen sehr wichtig. In den ersten Wochen und Monaten ihres Lebens lernen die Tiere sehr schnell, wobei in dieser Prägephase das Sozialisieren extrem wichtig ist, ansonsten kann es später zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.
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Auspowern wie kleine Kinder
Wer sich einen Hundewelpen zulegt, dem sollte bewusst sein, dass es sich dabei um ein neues Familienmitglied handelt, das auch Bedürfnisse hat. Gegenseitiger Respekt und Vertrauen sind unglaublich wichtig. Wer Kinder hat, weiß, wie wichtig die körperliche Auslastung ist, etwa um Stress abzubauen oder einfach nur gefordert zu werden. Bei kleinen Hunden ist das nicht anders, die Jungtiere haben eine Menge Energie. Das Rumtollen mit Artgenossen ist die perfekte Möglichkeit, sich auszupowern, zu sozialisieren und danach völlig zufrieden ein ausgedehntes Mittagsschläfchen im Hundekörbchen zu machen.
Hundetrainerin Jutta Lessmann hat die kleinen Racker ganz genau im Blick. Wenn sie merkt, dass es für einen der Hunde zu anstrengend wird, nimmt sie ihn raus. Daneben achtet sie auch darauf, dass es nicht zu ruppig zugeht, obwohl Welpen sehr robust sind, was wir Menschen oft unterschätzen.
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Erst der Kurs, dann der Hund
Unter diesem Motto gibt es an vielen deutschen Volkshochschulen ein Präventionsangebot, um Menschen vor der Anschaffung eines Hundes das nötige Allgemeinwissen zur Tierhaltung zu vermitteln. Dabei beraten Experten auch bei der Auswahl der Rasse. Welcher Hund eignet sich für Einsteiger? Welcher Hund ist ein verträglicher Familienhund? Fragen, die im Eifer des Gefechts oder beim Anblick eines Wurfs voller süßer Hundewelpen oft ausgeblendet werden. So ist zum Beispiel ein Hütehund wie der Australian Shepherd nicht unbedingt geeignet für eine Familien mit kleinen Kindern.
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Jutta Lessmann gibt diesen Kurs an der Volkshochschule in Krefeld. Die Nachfrage ist riesig. „Wir wollen einfach verhindern, dass sich Leute unüberlegt einen Hund anschaffen. Die Tierheime sind voll, und viele traurige Schicksale könnten vermieden werden, wenn sich die Menschen vorher mehr Gedanken machen würden“, so die Hundetrainerin.
Im Video sehen Sie, wie so eine Welpenspielstunde abläuft, und wie das regelmäßige Spielen sogar Angsthunde therapieren kann – ein wichtiger Aspekt für Menschen, die einem Hund aus dem Tierschutz oder aus dem europäischen Ausland aufnehmen möchten.