Darauf sollten Sie beim Kauf achtenVorsicht, diese Duftkerzen können uns krank machen!

Gerade in der grauen Jahreszeit machen wir es uns in den eigenen vier Wänden gerne mit Duftkerzen gemütlich. Doch für Kleinkinder, Tiere und auch Erwachsene kann das gefährlich werden. Vorsicht ist vor allem bei bunten Billig-Produkten! Wir erklären, warum das so ist und woraus Sie achten sollten.

Wann können Duftkerzen uns krank machen?

Die Tage werden immer kürzer, ein Regenschauer folgt dem nächsten und auch Temperaturtechnisch verleitet es uns eher auf die Couch als raus in die Natur: Der Herbst ist da! Gerne machen wir es uns in dieser Jahreszeit besonders gemütlich zuhause. Dazu gehört meistens nicht nur eine warme Tasse Tee und die Lieblingsserie, sondern auch schöner Kerzenschein - erst damit wird die herbstliche Atmosphäre so richtig perfekt! Selbstverständlich gibt es passend zur herbstlichen Jahreszeit auch die entsprechenden Düfte - Zimtaroma, Kürbisduft oder Kaminzauber, es gibt unzählige Duftnoten. Aber Vorsicht: Duftkerzen können uns nicht nur in eine tolle Herbststimmung verzaubern, sondern auch gesundheitsgefährdend sein.

Laut dem europäischem Kerzenverband ECA lässt jeder von uns etwa 2,4 Kilo Kerzenwachs im Jahr abbrennen. Selbstverständlich sind dabei nicht alle Duftkerzen per se schädlich. Doch beinhalten Duftkerzen bestimmte Inhaltsstoffe, besteht die Gefahr, dass sie uns krank machen.

Finger weg von Kerzen aus Paraffin

Häufig werden Duftkerzen - aber auch normale Kerzen - aus Paraffinwachs hergestellt, ein billiges Abfallprodukt aus der Erdölgewinnung. Bei hohen Temperaturen verbrennt Paraffin zu Wasser und Kohlendioxid, was vollkommen harmlos für uns wäre. Doch die Kerzenflamme erreicht nicht die notwendig hohen Temperaturen, die dafür notwendig werden, sodass bei der Verbrennung bedenkliche Stoffe entstehen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der South Carolina State University haben herausgefunden, dass sich durch Paraffinkerzen bedenkliche Stoffe wie Benzol und Toluol im Raum verteilen können. Die Folge können u.a. Kopfschmerzen oder Atemwegsprobleme sein- insbesondere bei Kleinkindern und Allergikern.

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Vorsicht bei Gelkerzen und synthetisch parfümierte Kerzen

Auch Kerzen die Industriedüfte beinhalten können Kopfschmerzen, Husten, Übelkeit, und Schwindel verursachen. Die Ursache: Industriell produzierte Düfte werden aus Benzin und Kohlenteer hergestellt.

DIY: Kerzen ganz einfach selbermachen!

Achtung, wenn die Kerze flackert oder Ruß bildet

Jede Kerze die verbrennt, verursacht Schadstoffe. Zwar sind die Mengen dabei sehr gering, trotzdem sollten Sie darauf achten, dass die Kerze nicht flackert oder Ruß bildet, da dieser besonders gefährlich ist: „Ruß ist ein sehr starkes Onkogen und kann Tumore hervorrufen. Und ist deswegen in der Tat äußerst problematisch“, erklärt uns der Lungenfacharzt Dr. Michael Barczock.

Doch wie lässt sich dies vermeiden? Die Kerze am besten nicht in Zugluft stellen und darauf achten, dass der Docht möglichst kurz ist. Außerdem darauf achten, dass sich der Docht nicht zu tief in das Wachs einbrennt, sodass er nicht genügend Sauerstoff abbekommt.

Kerzen richtig ausmachen

Zum Löschen den Docht am besten in das flüssige Wachs drücken, das verhindert das Rauch entsteht. Haben bei Ihnen im Zimmer Kerzen über einen längere Zeit gebrannt, sollten Sie außerdem unbedingt gut lüften.

Duftkerzen: Welche gesunden Alternativen gibt es?

Allergiker sollten überlegen, gänzlich auf Duftkerzen zu verzichten. Die Duftstoffe, die sich in der Luft verteilen, können nämlich z.B. zu Hautirritationen führen. Leiden Sie unter Asthma? Dann besteht zudem die Gefahr, dass Bronchialkrämpfe auftreten. Wenn Sie also plötzlich schlechter Luft bekommen, die Haut anfängt zu gucken oder die Augen tränen sollten Sie besser auf normale Kerzen, ohne Duftnoten, umsteigen.

Doch die gute Nachricht vorab: Sie müssen nicht komplett auf die gemütliche Atmosphäre des Kerzenlichts zu verzichten. Gute Alternativen sind vegane Ölkerzen, Kerzen aus Kokosöl oder Soja sowie Bienenwachskerzen – diese sind umwelt- und gesundheitsfreundlich. Zwar sind sie etwas teuer als handelsübliche Kerzen, doch brennen sie dafür auch wesentlich länger, erzeugen kein Ruß und setzen keine Stoffe frei, die uns krank machen könnten.

Achten Sie auf das "RAL-Gütezeichen"

Um das Risiko noch weiter zu minimieren empfiehlt der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz) beim Kauf von Duft- und normalen Kerzen auf das "RAL-Gütezeichen" zu achten. Diese Kerzen sind unter strengen Vorschriften hergestellt worden und müssen sich an festgelegte Grenzwerte halten – heißt sie sind weniger Gesundheitsgefährdend. Außerdem versichert Ihnen das Güterzeichen auch, dass die Kerze auch die angegeben Brennzeit abbrennt und nicht schon vorher ausgeht.