So sieht der Blick in den Spiegel für Kim Karatas heute aus. Die Narben auf ihrer Haut werden bleiben. Seit 2010 ließ sich die 37-jährige Mutter tätowieren – am Dekolleté, Hals und an den Händen. 2023 will sie die Tattoos wieder loswerden.
"Also je mehr ich mich damit befasste , umso glücklicher wurde ich irgendwie , weil das für mich so feststand . Und ich hatte damals da diese Bekannte , die in einem Tattoostudio gearbeitet hat , die gesagt hat Hey , wir lasern auch und sie hätte das bei jemandem gemacht und das wäre alles super geworden" ...und das zum Freundschaft-Preis von gerade mal 100 Euro. Doch die Behandlung läuft alles andere als super. Bei der vierten Sitzung merkt Kim: Da stimmt etwas ganz und gar nicht. "Am schlimmsten Punkt war es wirklich das ich gesehen habe das ich teilweise am Hals ist . Es passiert während der Lasersitzung das mir das wir wirklich Hautstücke rausgeflogen sind an der Hand . Auch da hatte ich teilweise 1 bis 2 Millimeter tiefe Löcher in meinem Handrücken". Kim hat Angst, für immer mit den Narben leben zu müssen. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, bestätigt die Hautärztin Afarin Tohidlou. "Das sind irreversible Schäden und die kann man nicht rückgängig machen . Man kann natürlich nach der kompletten Entfernung der restlichen Pigmente drangehen und schauen , mit anderen Methoden der ästhetischen und medizinischen Methoden das Hautbild zu verfeinern".
Um die restliche Farbe zu entfernen, lässt sich Kim jetzt in einem Studio behandeln, das auf das Lasern von Tattoos spezalisiert ist. Teurer, aber deutlich sicherer. Bei Kim wird die Behandlung insgesamt bis zu 6000 Euro kosten, bei kleineren Tattoos fangen die Preise bei 600 Euro an. Claus Hasenkamp, Technischer Leiter Reinhaut GmbH, rät: "Ich würde absolut davon abraten , mit einem nicht zugelassenen Gerät sich behandeln zu lassen . Grundsätzlich sind PikosekundenLaser etwas besser als NanosekundenLaser , weil die schmerzärmer sind , vor allen Dingen die Farbe restlos rausbekommen und es praktisch kein Narbenrisiko gibt . Man kann aber auch zu einem Anbieter mit Nanosekundenlaser gehen , insofern die zugelassen sind". Bei Kim sind es noch drei bis vier Sitzungen, dann soll die Farbe verschwunden sein – doch die Narben werden bleiben. "Wenn ich aus der Dusche komme , dann gucke ich und dann hoffe ich irgendwie . Oder bin ich dann eigentlich die nächste Nummer von irgendeinem Hautarzt am Wählen oder einem Kosmetikstudio , die irgendwie neue Laser anbieten , die Narben glätten ? Ich gucke ja dann auch im Internet , ist auf Instagram oder irgendwo und hoffe , dass es irgendwo jemanden gibt , der irgendwann sagt Hey , komm mal her , ich helfe dir"
Heute bleibt Kim nur die Hoffnung auf neue medizinische Ansätze – und die Erkenntnis, dass man bei solchen Behandlungen nicht am falschen Ende sparen sollte, sondern besser ein professionelles Laserstudio aufsucht.