Virologe Hendrik Streeck über potenzielle neue Mutationen
Coronavirus-Variante C.1.2 - wie besorgniserregend ist sie wirklich?
Gerade scheint es, als haben wir in Deutschland das Schlimmste der verheerenden Delta-Variante des Coronavirus größtenteils überstanden, da könnte uns schon die nächste Mutation ins Haus stehen: C.1.2. Zum ersten Mal in Südafrika entdeckt, ist sie aktuell noch keine „variant of concern“, wie die Varianten Alpha, Beta, Gamma oder Delta, sondern eine „variant of interest“. Heißt: Noch wird sie von Experten beobachtet. Aber warum scheint die Corona-Mutation C.1.2 schon jetzt besorgniserregender? Die Antwort kennt der Virologe Prof. Hendrik Streeck, wie Sie im Video sehen.
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Streeck: Variante C.1.2 zeigt viele Mutationen auf
Im Interview mit ntv hat der Chef der Virologie an der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, eine erste Einschätzung zu der neuen Coronavirus-Variante C.1.2 gegeben: „Wir wissen eigentlich sehr wenig über die Variante, sie kommt auch noch gar nicht häufig vor.“ Nur bei einem Prozent der Infizierten in Südafrika sei sie bisher nachgewiesen worden, so der Virologe. Dennoch sei Vorsicht geboten: „Das Besondere an der Variante ist, dass sie sehr viele Mutationen zeigt, vor allem im Oberflächen-Protein – wogegen auch der Impfstoff gerichtet ist, also die Antikörper die durch den Impfstoff gebildet werden.“ Müssen wir uns also Sorgen machen, dass die Impfstoffe schlechter wirken? „Das wurde nicht gezeigt, von daher muss man das erstmal weiter beobachten, Daten sammeln und man muss sich vor allem mit Spekulationen zurückhalten“, ist die klare Meinung Streecks.
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Situation muss erst einmal weiter beobachtet werden
Im Mai diesen Jahres sei – laut Wissenschaftlern – die Virus-Variante C.1.2 zum ersten Mal entdeckt worden. Neben der höheren Übertragbarkeit habe diese Variante angeblich die Fähigkeit, gezielt Antikörpern auszuweichen. Doch auch wie bei den bereits vorhandenen Mutationen, wie zum Beispiel der Delta-Variante, wird die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Infektionsgeschehen zunächst erst einmal weiter beobachten. (ntv/vdü)
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