Anteil in Deutschland schon bei 3,4 Prozent

Forscher besorgt: Offenbar noch ansteckendere Delta-Untervariante AY.3 breitet sich aus

Noch ansteckendere Delta-Untervariante AY.3 breitet sich aus
Corona-Forscher weltweit warnen jetzt vor einer weiteren Mutation des Corona-Virus Sars-CoV-2 - es ist die Untervariante "AY.3" der zurzeit dominierenden Delta-Variante.
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Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci warnte bereits vor zwei Wochen vor der Entwicklung einer neuen, noch gefährlicheren Variante des Coronavirus, sollte die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante nicht eingedämmt werden. Jetzt scheint es so weit zu sein: Corona-Forscher weltweit warnen jetzt vor einer weiteren Mutation des Corona-Virus Sars-CoV-2. Sie heißt "AY.3" und ist eine Untervariante der zur Zeit dominierenden Delta-Variante.
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Bisher vorliegenden Fallzahlen sind noch gering

Wenn in eine Zelle gleichzeitig zwei Sars-Cov-2-Viren eindringen, passiert es: Eine Mutation des Virus kann entstehen. Einige Mutationen sind „harmlos“, andere haben Eigenschaften, die aus der Sicht des Virus Vorteile bringen. Zum Beispiel eine schnellere Ansteckung - dann kann eine neue Variante zur vorherrschenden werden. Mediziner und Wissenschaftler sind nun besorgt, dass die "AY.3"-Abspaltung der jetzt dominierenden Delta-Variante genau diese Eigenschaften hat.

Aktuell breitet sie sich in Großbritannien, den USA und Israel allmählich aus, aber sie ist auch schon in Deutschland präsent. Die bisher vorliegenden Fallzahlen sind noch gering – aber die vorliegenden Daten deuten den Wissenschaftlern zufolge auf eine noch höhere Ansteckungsgefahr als bereits bei der jetzigen Delta-Variante hin.

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Karl Lauterbach drängt wegen AY.3 auf schnellen Impferfolg

Die britische Mathematikerin und Gesundheitsexpertin Dr. Christina Pagel vom University College London hat bei Twitter einige Zahlen zu AY.3 zusammengetragen: Dort weist sie darauf hin, dass AY.3 in einigen Bundesstaaten der USA laut Gesundheitsbehörde CDC bereits die am häufigsten nachgewiesene Variante ist. Aber auch in Europa ist AY.3. angekommen. In einigen Regionen Großbritanniens steigen die Fälle der AY.3.-Variante. Ebenfalls auf Twitter schrieb SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, die neue Sars-CoV-2-Variante scheine "noch ansteckender als die Delta-Variante zu sein". Das erinnere daran, "wie wichtig der schnelle Impferfolg ist. Es wird auf jeden Fall noch gefährlichere Varianten als Delta geben."

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Pharmazeutischer Zeitung: "Die Mutation im Blick behalten"

Ein Blick in den aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass dort über 37 AY.3.-Fälle in der Kalenderwoche 31 berichtet wird. In Deutschland ist AY.3 also auch schon präsent. Die Fälle stammen aus zufällig ausgewählten Proben. Laut Pharmazeutischer Zeitung (PZ) handelte es sich um 1075 Proben, sodass der Anteil von AY.3. insgesamt bei immerhin 3,4 Prozent liege. Einen klaren Beweis für die größere Ansteckungskraft der neuen Untervariante gibt es laut PZ noch nicht. "Es sollte aber Grund genug sein, die Mutation im Blick zu behalten und weiter zu prüfen, ob sie gefährlich ist und ob sie gar die Wirksamkeit von Impfstoffen herabsetzen könnte", so das Fachmagazin. (ija)

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