Nach wochenlanger Suche in Panama
Vermisster Raphael (10) wieder da – dieses Foto entlarvte seinen Entführer-Vater
Mehrere Wochen lang war Raphael (10) verschwunden – jetzt die erlösende Nachricht: Der vermisste Junge ist wieder bei seiner Mutter und ihrem Mann. Der Zehnjährige aus Mühlacker bei Pforzheim (Baden-Württemberg) war von seinem leiblichen Vater Koen V. (50) nach Panama entführt worden. Wie RTL aus Ermittlerkreisen erfuhr, entlarvte ihn ein zunächst harmlos wirkendes Foto.
Nach Panama entführt: Foto wurde Raphaels Vater Koen V. zum Verhängnis
Offenbar wurde Koen V. leichtsinnig und charterte ein Fischerboot mit Skipper. Der Seemann erkannte ihn und Raphael sofort und machte ein Foto von den beiden. Auf den ersten Blick ein Urlaubsschnappschuss vom Angeln – Vater und Sohn halten einen dicken Fisch in der Hand und lachen fröhlich in die Kamera.
Doch die Aufnahme wurde dem Entführer zum Verhängnis: Der Skipper informierte die panamaischen Behörden und ließ ihnen das Foto zukommen. Die Polizei nahm Koen V. und Raphael in Gewahrsam.
Endlich: Mutter kann Raphael wieder in die Arme schließen

Am Donnerstag erfuhr Raphaels Mutter Melanie Brandauer nach RTL-Informationen vom Fahndungserfolg. Das Auswärtige Amt teilte ihr telefonisch mit, dass ihr Sohn gefunden worden ist. Mit ihrem Ehemann Andreas flog Melanie Brandauer nach Panama und konnte Raphael Samstag wohlbehalten in ihre Arme schließen. Die Brandauers müssen sich jetzt noch um wichtige Unterlagen kümmern, um mit Raphael nach Hause reisen zu können.
Koen V. sitzt nach Angaben der Pforzheimer Staatsanwaltschaft vom Montag in Panama in Auslieferungshaft. Er sei auf Grundlage eines internationalen Haftbefehls am Samstag in der Stadt Pedasi verhaftet worden. Raphaels Vater wird dem demzufolge die Entziehung Minderjähriger vorgeworfen.
Wochenlange Suche nach vermisstem Raphael in Panama
Melanie und Andreas Brandauer waren schon nach Raphaels Verschwinden nach Panama gereist, um bei der Suche zu helfen. "Die Unterstützung der Behörden ist riesig", sagte die Mutter des Zehnjährigen zu RTL-Reporter Klaus Felder. "Die drehen jeden Stein um, gucken wie wir hinter jeder Palme. Sie sind Tag und Nacht im Einsatz und suchen nach Raphael." Auch die deutschen Behörden und Interpol waren in die Suche nach Raphael eingebunden.
Melanie Brandauer suchte entführten Sohn in Panama mit Fotos
Melanie Brandauer war sich immer sicher, ihren Sohn bald aufzuspüren. "Ich habe ihn 24 Stunden vor Augen, kann ihn nur nicht fassen. Aber der Tag wird kommen, an dem wir Raphael finden und nach Hause bringen können", versicherte sie dem RTL-Reporter. Bei der Suche benutzte sie auch Fotos von Raphael und sprach Einheimische an.
Dass sie so intensiv nach ihrem Sohn suche, habe Koen V. vermutlich überrascht. "Ich glaube nicht, dass er das mit einkalkuliert hat", sagte Raphaels Mutter. Für Hinweise zu Raphaels Aufenthaltsort setzten Melanie und Andreas Brandauer 10.000 Euro Belohnung aus.
Mutter: Koen V. hatte wohl Angst vor Corona-Impfung bei Raphael
Der gebürtige Belgier Koen V. hatte den Zehnjährigen nicht wie vereinbart am 2. Januar zu seiner Mutter zurückgebracht. Seine Familie fand einen Brief, in dem der Vater des Jungen schreibt, ihm sei alles zu viel, und er verschwinde mit Raphael. Offenbar habe er Angst gehabt, dass Raphael gegen Corona geimpft wird, erklärte Melanie Brandauer gegenüber RTL.