Seit 8. Juli aus Bergdorf verschwundenHoffen die Ermittler immer noch auf Spuren von Èmile (2)? Besuchersperre in Le Vernet verlängert
Was ist nur mit dem kleinen Émile geschehen?
Mehr als drei Wochen nach seinem Verschwinden sucht die Polizei wieder nach dem Jungen aus Le Vernet. Haben die Ermittler eine neue Spur? Der Bürgermeister des Dorfes jedenfalls verlängert nun das Zutrittsverbot für Besucher bis Samstag.
Besuchersperre bis Samstag verlängert

Seit Montag sind Suchtrupps wieder mit einer Drohne und sieben Leichenspürhunden im Umkreis von fünf Kilometern um das französische Bergdorf Le Vernet im Einsatz. Die Polizei ist sicher: Die Nasen der Malinois und Springer Spaniel werden alles aufspüren. Bislang allerdings konnten auch sie den Jungen nicht finden.
Zumindest werden Besucher sie bis zum Wochenende nicht von der Arbeit abhalten. Denn: François Balique, Bürgermeister von Le Vernet, untersagt Besuchern weiterhin in sein Dorf zu kommen. Er verlängerte ein entsprechendes Dekret bis kommenden Samstag, damit die Polizei weiter ungestört ermitteln kann. Das berichtet der französische Nachrichtensender BFMTV. Ziel sei es, „Familien zu schützen und einen möglichen Neugier-Tourismus zu unterbinden“, so Balique.
Seitdem Émile am 8. Juli aus dem Garten seiner Großeltern verschwand, ist für die 125 Einwohner von Le Vernet nichts mehr, wie es war. Nicht nur, dass die Sorge um den Zweijährigen riesig ist: Die Ermittlungen lassen ein normales Leben kaum zu. Landwirten ist sogar untersagt worden, ihr Heu zu ernten. Zu groß sei die Gefahr, dass mögliche Beweise zerstört werden könnten. Auch die Alibis der Dorfbewohner würden überprüft werden, so die Polizei.
Große Anteilnahme in Frankreich
Die Suche nach dem vermissten Jungen hat in Frankreich große Anteilnahme ausgelöst. Émile war bei seinen Großeltern im Urlaub, als sie ihn gegen Abend kurz aus den Augen verloren. Émile verschwand, zwei Zeugen sahen ihn noch eine Straße in Le Vernet hinunterlaufen – das bisher letzte Lebenszeichen von dem kleinen Jungen.
Alle 30 Häuser des Dorfes wurden durchsucht, Menschen befragt, das Gelände durchkämmt. Hunderte Helfer und Spürhunde suchten nach dem Kind, Wärmebilddrohnen und Hubschrauber kamen zum Einsatz. Ermittler gruben im Wald und spielten Sprachnachrichten der Mutter per Lautsprecher ab, um Émile aus einem möglichen Versteck zu locken. Doch er war nicht zu finden.
Zu der Frage, was Émile widerfahren sein könnte, gibt es unterschiedliche Spekulationen. Dass ein Traktorfahrer den Jungen mit einer Erntemaschine angefahren hat, schließen die Ermittler inzwischen allerdings aus. (bst/kra/jak)