Hauptverdächtiger im Fall Maddie missbrauchte eine 72-Jährige
Früherer Freund erzählt: Ich überführte Christian B. als Vergewaltiger
Manfred S. fand angeblich Beweise für Vergewaltigung
Seit mehr als zwei Monaten ist Christian B. (43) der Hauptverdächtige im Fall Madeleine McCann, einem der spektakulärsten Vermisstenfälle der letzten Jahrzehnte. Das damals dreijährige Mädchen verschwand 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz und tauchte nicht mehr auf. Bis heute schweigt Christian B. – sein Umfeld aber nicht. Niemand hat bisher so offen gesprochen wie Manfred S., ein ehemaliger Freund von B. Im Video erzählt er, wie er Beweise fand, die zu Christian B.s Verurteilung in einem Vergewaltigungsfall führten.
Christian B. zu sieben Jahren Knast verurteilt
Derzeit sitzt der Hauptverdächtige im Fall Maddie in Kiel wegen Drogenhandels im Knast. Verurteilt ist Christian B. aber auch wegen eines anderen Verbrechens: Im Dezember 2019 verhängte das Landgericht Braunschweig gegen ihn eine siebenjährige Haftstrafe, weil er 2005 eine 72-jährigen US-Amerikanerin in Portugal vergewaltigt haben soll. Eine Aufnahme von der Tat will Manfred S. per Zufall entdeckt und damit zur Verurteilung seines ehemaligen Freundes beigetragen haben.
Vergewaltigungsszene auf Video entdeckt
An der Algarve sollen die beiden damals viel Zeit miteinander verbracht und als Kleinganoven durch die Gegend gezogen sein. Als B. wegen eines Diesel-Diebstahls im Gefängnis sitzt, wittert Manfred S. die Chance, durch einen Einbruch bei seinem Kumpel an Geld zu kommen: Mit einem Freund steigt er in Christian B.s Haus ein.
Die beiden nehmen eine Videokamera mit und finden auf einer Kassette angeblich die Szene, in der die Seniorin vergewaltigt wird. In einer anderen Szene sei ein Mädchen zu sehen gewesen, das im Haus angebunden war, erzählt S. Schließlich bringt die Verurteilung wegen der Vergewaltigung Christian B. deutlich länger hinter Gitter.
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Hauptverdächtiger im Fall Maddie McCann soll in Hotels eingebrochen sein
Ein Detail aus Christian B.s krimineller Vergangenheit, das S. verrät, hat aus heutiger Sicht eine enorme Bedeutung: B. habe ihm damals erzählt, dass er in Hotels einbreche. Und Maddie verschwand aus einem Hotel, das nur 15 Minuten von Christian B.s Haus entfernt ist.
Maddie McCann verschwand 2007 im Portugalurlaub
Der Fall Madeleine „Maddie“ McCann erlangte nach dem Verschwinden des Mädchens aus dem „Ocean Club“ an der Algarve immer wieder weltweite Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt durch Kampagnen, die Maddies Eltern Kate und Gerry McCann starteten, um ihre Tochter zu finden. Zwischenzeitlich gerieten sie sogar selbst in den Fokus der Ermittler
Anfang Juni 2020 wandten sich die Ermittler dann an die Öffentlichkeit. Um neue Zeugen und Hinweise zu finden, machten sie öffentlich, dass sie Christian B. im Visier haben. Der 43-Jährige wird verdächtigt, Maddie damals entführt und ermordet zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass das Mädchen noch lebt.
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Christian B. wegen Sexualdelikten vorbestraft
Christian B. wurde in der Vergangenheit mehrfach straffällig. Er hat mehrere Vorstrafen wegen Sexualdelikten – auch Kinder waren unter seinen Opfern. Die Haftstrafe wegen Drogenhandels, die 2011 das Amtsgericht Niebüll gegen ihn verhängte, soll im Frühjahr 2021 enden. Zwischenzeitlich hatte Christian B. einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt. Den zog er Ende Juli wieder zurück, um ihn dann wenige Wochen später erneut einzureichen.
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TVNOW-Doku: Der Fall Maddie - haben sie endlich den Richtigen?
Hat die Polizei diesmal endlich den richtigen Tatverdächtigen? Lässt sich der Fall jetzt endlich aufklären? Mehr dazu sehen Sie in der TVNOW-Doku " Der Fall Maddie – haben sie endlich den Richtigen?".