Emanuela Orlandi verschwand vor 40 Jahren
Vatikan rollt mysteriösen Mädchen-Vermisstenfall neu auf
Es ist einer der mysteriösesten Kriminalfälle Italiens: Emanuela Orlandi war 15, als sie 1983 nach dem Besuch einer Musikschule in Rom verschwand. Die Tochter eines Vatikan-Dieners tauchte nie wieder auf. Im Jahr 2015 stellte die Staatsanwaltschaft von Rom die Ermittlungen ein. Jetzt die überraschende Wende: Der oberste Staatsanwalt des Vatikans rollt den 40 Jahre alten Fall neu auf. Er will dem Verdacht und Hinweisen nachgehen, wonach Emanuela Orlandi entführt oder ermordet wurde.
Emanuela Orlandi verschwand nach Musikstunde in Rom
Die 15-Jährige, die vatikanische Staatsbürgerin ist, kam am 22. Juni 1983 nach einer Musikstunde in der Altstadt Roms nicht mehr nach Hause. Ihre Leiche wurde nie gefunden.
Seit Jahrzehnten ranken sich unzählige Gerüchte um Emanuela Orlandis Verschwinden. Zum Beispiel, dass sie entführt wurde, um den Papst-Attentäter Ali Agca freizupressen – oder die Mafia in den Fall verstrickt ist. Nun will der vatikanische Hauptstrafverfolger Alessandro Diddi laut italienischen Medien alle Beweise und Dokumente von damals neu prüfen und Zeugen hören, darunter auch Kardinäle.
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Vermisstenfall Emanuela Orlandi durch Netflix-Serie "Vatican Girl" bekannt
Durch die Netflix-Serie "Vatican Girl" wurde der Vermisstenfall jüngst international bekannt. In der Serie werden verschiedene Szenarien zu Emanuela Orlandis Verschwinden aufgezeigt. Nachdem der Fall 2015 archiviert worden war, wendeten sich die Angehörigen der Vermissten an den Vatikan und auch direkt an Papst Franziskus. Beobachter spekulieren, der Papst selbst könne zuletzt Druck gemacht und zur Wiederaufnahme der Ermittlungen beigetragen haben. (bst)
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