Herzzerreißende Bilder aus dem Krieg in der Ukraine

Schwerverletzter Junge (8) im Krankenhaus in Charkiw sagt tapfer: "Mir geht es gut"

„Mir geht es gut“, flüstert der kleine Vova seinem Arzt zu. Seine Worte machen den Menschen im Kinderkrankenhaus von Charkiw etwas Hoffnung. Dem Achtjährigen scheint es wieder besser zu gehen. Andere Kinder haben es nach dem Beschuss der russischen Armee nicht geschafft. „Wir haben vier Kinder operiert, die an Schrapnell- oder Schusswunden litten. Leider ist gestern ein kleines Mädchen gestorben“, erklärt Oleksandr Dikhnovskiy, der die pädiatrische Neurochirurgie leitet.
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Immer wieder russische Luftangriffe auf Charkiw

Seit Tagen setzt Russland Luftangriffe auf die Millionenstadt Charkiw fort. Dabei scheinen Putins Truppen auch vor Wohnhäusern und anderen zivilen Einrichtungen wie der Universität nicht halt zu machen. 516 tote Zivilisten hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in der Ukraine (seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar und bis Mittwoch, 00.00 Uhr) dokumentiert. Darunter waren 37 Minderjährige, wie das Büro in Genf berichtete. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 908 Verletzte vor, darunter 50 Minderjährige.

Ukraine: Schrapnell-Geschoss dringt in Kiefer von Achtjährigem ein

Auch der acht Jahre alte Dima leidet unter Putins Krieg. Wie Vova wird auch er bei Angriffen der russischen Armee schwer verletzt. Die Eltern sind am Boden zerstört. Sergiy Kasyanov, Papa von Dima, beschreibt den Moment des russischen Beschusses so: „Wir waren alle zu Hause, die Granate schlug in die Wohnung ein, explodierte im Inneren und setzte zwei Teile des Gebäudes in Brand. Wir schnappten uns ein paar Dinge, Dokumente, dann sind wir, so wie wir waren, noch im Schlafanzug entkommen. Meine Mutter hat auch gelitten, sie ist auf der Intensivstation, sie hat gebrochene Rippen und Schäden an der Wirbelsäule, die Ärzte haben sie behandelt. Aber das Kind hat die schlimmsten Verletzungen erlitten.“

Der kleine Dima liegt immer noch bewusstlos an einem intravenösen Tropf, in seinem Mund Schläuche, die ihn am Leben halten. Dimas Papa Sergiy Kasyanov zeigt uns ein Röntgenbild auf seinem Handy. Offenbar ist ein Schrapnell in den Kiefer des Kindes eingedrungen. Das Projektil habe sich im Nacken am oberen Ende der Wirbelsäule festgesetzt hat. Die nächsten Operationen sind extrem kompliziert. Die Ärzte versuchen dennoch alles, um den kleinen Dima zu retten.

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Selenskyj wirft Russland Angriff auf Geburtsklinik in Mariupol vor

Auch in der umkämpften Hafenstadt Mariupol soll Russland für einen Angriff auf eine Geburtsklinik verantwortlich sein. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte am Mittwoch bei Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein. Die Druckwelle zerstörte Scheiben, Möbel und Türen, wie im Video zu sehen ist. Das Gelände rund um das Gebäude am Asowschen Meer im Südosten des Landes war mit Trümmern übersät. In der Klinik seien kürzlich noch Kinder behandelt worden. Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Moskau betont stets, keine zivilen Ziele zu attackieren.

„Angriff russischer Truppen auf die Entbindungsstation. Menschen, Kinder sind unter den Trümmern“, schrieb Selenskyj. Die strategisch wichtige Hafenstadt wird seit Tagen von russischen Truppen belagert. Mehrere vereinbarte Versuche, Menschen über Fluchtkorridore in Sicherheit zu bringen, scheiterten. Beide Seiten gaben sich dafür gegenseitig die Schuld.

Selenskyj forderte als Konsequenz aus dem Angriff einmal mehr eine Flugverbotszone über der Ukraine. Die Nato hat das aber abgelehnt.

Im Operationssaal hört man das Grollen weiterer Explosionen

Operationen von Kriegsverletzungen sind komplex, weiß Arzt Oleksandr Dikhnovskiy. Trotzdem will der Arzt und sein mutiges Team nicht aufgeben und möglichst jedes Menschenleben retten. Im Operationssaal hörte man das Grollen einer entfernten Explosion. „So arbeiten wir jeden Tag, wir führen Operationen unter Beschuss durch“, sagt eine Krankenschwester der Nachrichtenagentur Reuters – und geht zurück an ihrem Platz im OP. (kra)

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