Amokfahrer von Trier vor GerichtTränen beim Prozessauftakt: Hoffnung eines Nebenklägers bitter enttäuscht
Der Amokfahrer von Trier muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten. Doch anstatt klärende Antworten zu liefern, schwieg er: "Ich will selbst keine Aussage machen“, sagte er. "Weder zur Person noch zur Sache", ergänzte seine Verteidigerin. Die Anklage wirft dem 51-jährigen Bernd W. fünffachen Mord und versuchten Mord in 18 weiteren Fällen vor. Der Mann soll mit seinem Geländewagen durch die Trierer Fußgängerzone gerast sein, im Zickzack-Kurs wahllos und immer wieder gezielt auf Passanten zugefahren, so die Staatsanwaltschaft. Ein Nebenkläger brach in Tränen aus, er zeigte sich vom ersten Prozesstag bitter enttäuscht – mehr dazu im Video.
Nebenkläger bricht vor Gericht in Tränen aus
Er hat bei der Amokfahrt seine Schwester verloren, vor Gericht brach Nebenkläger Wolfgang H. jetzt in Tränen aus, wie sein Anwalt Otmar Schaffarczyk im RTL-Interview erklärt: „Das Ganze hat ihn sehr stark mitgenommen. Er hat sich natürlich die Antwort erhofft, warum das Ganze passiert ist." Doch die bekam er nicht, Bernd W. schwieg.
Jüngstes Opfer war ein neun Wochen altes Baby

Neben der Schwester von Wolfgang H. forderte die Amokfahrt vier weitere Todesopfer – unter ihnen ein Baby. "Das ist auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Prozess in seiner Dimension, was Umfang und das Leid angeht, das angerichtet worden ist. Es ist auf jeden Fall ein Prozess, der erfahrene Ermittler nicht kalt lässt", sagte Oberstaatsanwalt Eric Samel zum Prozessbeginn.
Viele Verletzte und Hunderte traumatisierte Augenzeugen
Der Angeklagte habe es ausgenutzt, dass die Passanten bei der Tat am 1. Dezember 2020 arglos in der Innenstadt unterwegs waren und sich keiner Gefahr bewusst waren.
Fünf Menschen wurden getötet: ein neun Wochen altes Baby, dessen Vater (45) und drei Frauen im Alter von 73, 52 und 25 Jahren. Zudem gab es zahlreiche Verletzte und rund 300 traumatisierte Augenzeugen. Trier stand nach der Amokfahrt tagelang unter Schock und fiel dann in wochenlange Trauer.
Video: Hier rast der Amokfahrer durch die Fußgängerzone
Nur wenige Angehörige und Hinterbliebene beim Prozessauftakt
Der Prozess begann unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Der Angeklagte nahm hinter Panzerglas Platz. Insgesamt 14 Nebenkläger waren über Anwälte vertreten. Nur wenige Angehörige und Hinterbliebene waren gekommen.
Der Prozess ist bis Ende Januar 2022 terminiert. Am ersten Tag sollte nur die Anklage verlesen werden. Zeugen waren noch nicht geladen. Das Motiv des angeklagten Deutschen ist unklar. Nach vorläufiger Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen leidet er an einer Psychose und hatte vor der Tat Alkohol getrunken. (uvo, dpa, rtl.de)






























































