Er soll fünf Menschen totgerast haben Angelika M. besucht mutmaßlichen Amokfahrer von Trier im Knast
Angelika M. kennt Bernd W. seit Jahren. Die 63-Jährige nahm den Arbeitslosen sogar eine Zeit lang bei sich auf, um ihm zurück in ein geregeltes Leben zu helfen. Der 51-Jährige sah in ihr so etwas wie eine Mutter. Im Dezember 2020 soll W. mit einem Geländewagen im Zickzack-Kurs durch die Innenstadt von Trier gerast sein, fünf Menschen starben bei der Amokfahrt. Bevor am Donnerstag der Prozess beginnt, hat Angelika M. ihren ehemaligen Ziehsohn in der Untersuchungshaft besucht. Was sie nach der Begegnung über ihn denkt - in unserem Video.
Unter den Opfern der Amokfahrt ist auch ein neun Wochen altes Baby
„Er war immer wie ein Sohn für mich“, sagt Angelika M. im RTL-Interview auf der Fahrt zur JVA Wittlich. „Ich weiß, wie ich ihn anpacken kann“, ist sie sich sicher. Seit gut neun Monaten sitzt Bernd W. in dem Gefängnis. Die Anklage wirft dem 51-Jährigen fünffachen Mord und versuchten Mord in 18 weiteren Fällen vor.
Der Tatverdächtige soll das Auto mit der Absicht durch die Innenstadt gesteuert haben, möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen. Ein neun Wochen altes Baby, dessen Vater (45) und drei Frauen im Alter von 73, 52 und 25 Jahren kamen ums Leben. Zudem gab es zahlreiche Verletzte und Traumatisierte.

Angelika M. besuchte Bernd W. vor Prozessstart im Gefängnis
Doch Angelika W. hat den Eindruck, dass das dem 51-Jährigen gar nicht richtig bewusst zu sein scheint. „Ich habe am Freitag zuletzt mit ihm telefoniert und da hat er zu mir gesagt: ‚Mutti, ich weiß gar nicht, warum ich hier bin. Ich habe nichts gemacht‘“, berichtet sie.
Bernd W.s Motiv für die Tat ist völlig unklar. Auch Angelika W. hat keine Erklärung für die Tat, die ihr Ziehsohn begangen haben soll. Die 63-Jährige musste sich zeitweise sogar in der Psychiatrie behandeln lassen, weil sie sich Vorwürfe machte, vor der Tat nicht bemerkt zu haben, was Bernd W. vorhatte.
Trier: Angeklagter muss sich wegen Mordes verantworten
Nun muss sich der 51-Jährige vor Gericht verantworten. Nach vorläufiger Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen leidet der Angeklagte an einer Psychose und hatte vor der Tat Alkohol getrunken. Der Prozess vor dem Landgericht Trier ist bis Ende Januar 2022 terminiert. (dpa/jgr)
































