Israelische StudieVorsicht, Männer: Häufiger Porno-Konsum kann Essstörungen auslösen

Man browsing porn site late at night.
Regelmäßiges Pornoschauen kann der Gesundheit schaden.
M-Production

Sie sollen die Fantasie anregen und uns so richtig einheizen! Doch schon länger ist der Konsum von Pornos, vor allem für Kinder und Jugendliche, umstritten. Aber auch für erwachsene Männer kann das Schauen erotischer Filmchen die Gesundheit beeinträchtigen, wie eine neue israelische Studie nun zeigt.

Studie aus Israel: Das Schauen von Pornos kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen

Wissenschaftler der Universität Haifa und des Max Stern Yezreel Valley College in Israel haben insgesamt 705 Männer im Alter von 18 bis 68 Jahren zu ihrem Konsum von pornografischen Inhalten befragt. 68 Prozent gaben dabei an, heterosexuell zu sein. Die Studie wurde auf der Webseite der wissenschaftlichen Online-Datenbank ScienceDirect veröffentlicht.

Das Ergebnis: Es gibt scheinbar einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Pornoschauen und der Entwicklung verschiedener Essstörungen, wie zum Beispiel Erbrechen, Hungern oder Fressattacken.

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Der Grund: Die Befragten haben sich vemehrt mit den Darstellern und ihren Körpern verglichen. Das hatte zur Folge, dass die Teilnehmer ein negatives Selbstbild entwickelten und sich in ihrem eigenen Körper nicht mehr wohlfühlten. „Pornografie-Konsum und Essstörungen haben gemeinsame psychologische Aspekte, die sich körperlich manifestieren", schreiben die Autoren der Studie.

Dabei gilt: Männer, die sich häufiger Erotik-Filme im Netz anschauen, seien einem höheren Risiko ausgesetzt.

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Porno-Konsum führt zu Essstörungen: Diese Gründe könnten dahinter stecken

Wenn der Porno-Konsum exzessive Züge annimmt, wenn zum Beispiel eine Art Abhängigkeit entsteht, sodass es bei Verzicht zu Stress oder sonstigen Problemen kommt, sei die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden noch mehr beeinträchtigt. Dann könnten sich über Essstörungen hinaus auch sexuelle Funktionsstörungen oder eine Hypersexualität entwickeln.

Aber woran genau liegt das? Die Wissenschaftler erklären: „Sowohl der Gebrauch von Pornografie als auch Essstörungen sind Verhaltensweisen, die als Abwehrmechanismen zur Unterdrückung emotionalen Schmerzes dienen können.

Und beide beinhalten ein gewisses Maß an Scham, Stigmatisierung und Geheimhaltung." Aus psychologischer Sicht zeichnen sich sowohl der Porno-Konsum als auch die Essstörungen zudem durch ein geringes Selbstwertgefühl aus, heißt es weiter.

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Was tun? „Um das Risiko der Entwicklung oder Verschlechterung von Essstörungssymptomen zu verringern, sollten Ärzte, die mit männlichen Klienten arbeiten, während der Therapie auf problematischen Pornografie-Gebrauch und Probleme mit dem Körperbild achten“, schreiben die Autoren. (vdü)