Immer mehr Prominente sprechen offen darüber
Symptome richtig deuten - wann liegt eine Essstörung vor?
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Nicht jeder, der ein paar Pfund zu viel oder zu wenig wiegt, hat gleich eine Essstörung. Zwar gibt der Body-Mass-Index (BMI) - der sich auf das Verhältnis von Gewicht und Größe beschränkt - wichtige Hinweise zur Beurteilung, doch er ist nicht das einzige Kriterium.
Immer mehr Prominente sprechen öffentlich über ihre Essstörung und machen auf die Gefahren aufmerksam. Auch Sommerhaus-Star Lisha Savage gibt zu: "Ich habe definitiv eine Essstörung", Fitness-Influencerin Sophia Thiel ist seit Jahren betroffen. In einem YouTube-Video sprach sie 2021 erstmals offen über die schwere Zeit.
Doch woran erkenne ich, ob ich ein gestörtes Verhältnis zu essen habe? Und wann wird es gefährlich?
Im Video: GZSZ-Star Gisa Zach spricht offen über ihre Essstörung. Wie es ihr damals ging und welcher Satz ihrer Mama sie wachrüttelte, zeigen wir im Video.
BMI: Zwischen 25 und 30 beginnt das Übergewicht
Der Fett-Muskel-Anteil, die Fettverteilung (Taille-Hüft-Quotient) und erbliche Figur-Faktoren spielen bei der Beurteilung des Gewichtes eine Rolle. Bei Erwachsenen spricht man üblicherweise bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 18,5 und niedriger von Untergewicht. Zwischen 25 und 30 beginnt das Übergewicht. Liegt der BMI bei 30 und darüber, liegt Adipositas vor.
Wie Sie eine Essstörung erkennen
Dr. Carola Bartels-Dickescheid von der Kölner Uniklinik erklärt: „Wichtig ist, zu bedenken, dass die BMI-Werte bei Kindern und Jugendlichen anders zu interpretieren sind. Die Maßeinheiten für Erwachsene dürfen nicht einfach übernommen werden." Wer Zweifel hat, ob sein Kind mit dem Gewicht im Normbereich liegt, sollte den Arzt befragen. "Für das Vorliegen einer Essstörung ist die Rolle, die das Essen im Leben der Betroffenen spielt, entscheidend", erläutert die Kölner Ärztin. "Liegt eine krankheitsrelevante Störung vor, beschäftigen sich die Patienten meist mit nichts anderem mehr als dem Thema Essen und Kalorien."
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Essstörung: Nörgelei über eigenen Körper
Hinzu kommen bei der Anorexie ständige Nörgeleien über Figur und Körpergewicht. Diäten in rascher Folge oder der Umstieg von Normalgewichtigen auf eine langfristig stark kalorienreduzierte oder vegetarische Ernährung können Alarmzeichen sein. Das gilt auch für den Einsatz von Appetitzüglern, Abführmitteln und Lightprodukten. "Wenn Nahrung oder der Verzicht darauf als Mittel genutzt wird, Gefühle zu unterdrücken oder Konflikten aus dem Weg zu gehen, sind das weitere eindeutige Hinweise", erläutert der Allgemeinmediziner und Psychotherapeut Dr. Hans Greuel. "Über das Essen oder Nichtessen erfolgt dann die Manipulation des Körpers und die Kontrolle über das eigene Leben."
Dr. Carola Bartels-Dickescheid: „Bei der Beurteilung von Essstörungen muss außerdem berücksichtigt werden, dass sich Erkrankungen wie Magersucht oder Bulimie nicht immer scharf voneinander abgrenzen lassen. Die Übergänge können fließend sein oder eine Form der Essstörung kann in bestimmten Lebensphasen im Vordergrund stehen. Auch bei der Fettsucht und dem Binge-Eating ist das so."
Sie leiden an einer Essstörung? Hier finden Betroffene Hilfe
Essstörungen gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Egal ob Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Syndrom: Wer einmal im Teufelskreis einer Essstörung gefangen ist, kommt meist ohne fremde Hilfe nicht mehr heraus. Umso wichtiger ist es zu wissen, an wen man sich bei Fragen und Unsicherheiten wenden kann. Hier finden Betroffene Hilfe.