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Bulimie

Die Bulimie ist eine Essstörung und äußert sich durch Essanfälle, auf die in den meisten Fällen das prompte Erbrechen folgt. Eine echte Hilfe bietet häufig nur eine Therapie.

Bulimie

Die Bulimie, lateinisch Bulimia nervosa, auch Ess-Brechsucht genannt, gehört zu den Essstörungen. Die Betroffenen haben ein überhöhtes Verlangen nach Nahrung. Sie stillen ihren Wunsch nach Nahrung mit übermäßiger Lebensmittelaufnahme und treffen anschließend Gegenmaßnahmen, die eine Gewichtszunahme vermeiden. Das übermäßige Essen wird auch als Essattacke oder Fressanfall bezeichnet.

Ursachen der Bulimie

Als Ursache für eine Bulimie ist zum einen ein extremer Leistungsanspruch mit der Orientierung an westlichen Schönheitsidealen bekannt. Diese Orientierung und ein nicht dem Ideal entsprechendes Selbstbild führt bei den Betroffenen zu einem mangelnden Selbstwertgefühl. Häufig trifft es Menschen mit wenig Serotonin im Blut. Serotonin ist ein Glücksbotenstoff. Der Körper kann bei diesen Personen erlernen, dass sich durch eine massive Nahrungsaufnahme das Serotonin im Blut erhöht. Deshalb können diese Betroffenen ihre Nahrungsaufnahme häufig nicht kontrollieren. Da sie aber dem westlichen Schönheitsideal entsprechen wollen, ergreifen sie Gegenmaßnahmen ergreifen.

Gegenmaßnahmen nach Fressanfällen bei Bulimie

Bei einem Essanfall können an Bulimie erkrankte Personen innerhalb von ein bis zwei Stunden manchmal 10.000 Kalorien aufnehmen. Um nach solchen oder ähnlichen Fressanfällen keinen Gewichtsaufbau zu erzeugen, wenden von Bulimie Betroffene besondere Mittel an. Unter den Erkrankten gibt es dabei zwei verschiedene Typen. Dem „Purging-Typ“ entsprechen ca. 70 bis 90 Prozent aller Bulimiker. Sie erbrechen die Nahrung nach dem Fressanfall sofort. Der seltenere Typ ist der „Nicht-Purging-Typ“. Er versucht mit strengem Fasten und übermäßigem Sport, die gegessen Kalorien zu neutralisieren.

Hilfe für Bulimiker

In einer ersten Anlaufstelle – das sind meist einschlägige Beratungsstellen – wird den Erkrankten in der Regel eine Psychotherapie nahegelegt. Das Ziel ist es, wieder ein normales Essverhalten zu erlernen und die gegensteuernden Maßnahmen abzubauen. Auch wird das gestörte Selbstbild überprüft und entzerrt. Ebenso wird eine positivere und normale Einstellung zu Nahrungsmitteln erlernt. Das Beenden des Kalorienzählens und des Einteilens in „gute“ und „böse“ Lebensmittel ist dabei das oberste Ziel. In der Therapie werden zusätzlich soziale Kontakte aufgebaut und das Selbstwertgefühl von äußeren Faktoren unabhängig gemacht.