„Was nützt mir Schönheit, wenn ich tot bin"

Fünffach-Mama Tina (37) ließ sich wegen Krebs die Nase amputieren

„Warum schneiden wir nicht einfach alles raus? Ich muss mich um meine Kinder kümmern."
Tina Earls ist stolze Mutter von fünf Kindern und betrachtet sich als „relativ oberflächliche Person“. Das ändert sich, als bei ihr 2014 eine extrem seltene Krebsform diagnostiziert wird: Nasenkrebs. Sie entscheidet sich zum Wohle ihrer Familie dazu, die Nase komplett zu entfernen. Wie ihr Leben nun aussieht, seht ihr oben im Video.
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Extrem selten! Tina erkrankt an Nasenkrebs

Schon früh merkt Tina Earls, dass etwas an ihrer Nase nicht stimmt. 2012 geht sie wegen einer kleinen Wunde das erste Mal zum Arzt. Ihr wird gesagt, es sei nichts Ernstes. In den kommenden Monaten werden ihre Symptome schlimmer. Teile ihres Gesichts werden taub, sie hat einen andauernden Juckreiz und ein Geschwür an ihrer Nase wächst und wächst.

Erst, nachdem keine Medikamente und Antibiotika wirken und sie ihren Arzt wechselt, wird eine Biopsie gemacht. Das Ergebnis: Tina hat Nasenkrebs im zweiten Stadium. Sie ist geschockt.

„Ich habe fünf Kinder und Krebs mitten in meinem Gesicht. Es fühlte sich an, als wäre ein Verfallsdatum auf mein Gesicht gestempelt, ich dachte, dass Krebs gleichbedeutend mit dem Tod ist“, beschreibt Tina ihre Gedanken dem US-Nachrichtenmagazin Newsweek. Nasenkrebs ist sehr selten: In Deutschland erkrankt nur etwa einer von 200.000 Menschen daran.

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Tina entscheidet sich für die Amputation ihrer Nase

Zunächst soll der Texanerin nur ein kleiner Teil ihrer Nase entfernt werden. Doch nach der ersten Operation haben die Ärzte schlechte Nachrichten: Der Krebs ist schlimmer als zunächst angenommen. Tina soll bestrahlt werden. Doch das passt der Fünffach-Mutter gar nicht: „Warum schneiden wir nicht einfach alles raus? Ich habe keine Zeit, jeden Tag eine Strahlentherapie zu machen. Ich muss mich um meine Kinder kümmern.“

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Auf den Einwand des Arztes, der ihr sagt, er wolle sie nicht entstellen, entgegnet sie: „Was nützt mir Schönheit, wenn ich tot bin?“ Nach mehreren Operationen, die alle den Krebs nicht vollständig entfernen können, entscheidet sich Tina für den radikalen Schritt: Sie lässt ihre Nase vollständig amputieren.

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Wie lebt man ohne Nase?

Nach der Operation trägt Tina zunächst kurze Zeit eine Nasenprothese. Das ist üblich bei Menschen, die eine Rhinektomie hatten. Zwei Jahre lang hat sie die künstliche Nase, bis sie sich schließlich dagegen entscheidet. „Ich mochte nicht, wie sie aussah, und ich mochte den Kleber nicht - er reizte meine Haut“, begründet sie die Entscheidung.

Heute klärt sie in den sozialen Netzwerken über das Leben ohne Nase auf. Missverständnisse gibt es einige. „Viele Menschen glauben, dass es unmöglich ist, ohne Nase zu leben. Aber ich bin der lebende und atmende Beweis, dass es doch geht“, erklärt Tina. Dennoch muss sie bei bestimmten Dingen stark aufpassen. Zum Beispiel, dass ihr beim Haarewaschen nicht zu viel Wasser durch das große Loch im Gesicht in ihre Lunge läuft.

Und wie steht es um ihren Geruchssinn? Die Antwort auf die Frage und auch darauf, welches Lebensmittel heute ihr schlimmster Feind ist, seht ihr oben im Video. (lkö/kko)