STIKO-Vorsitzender Prof. Thomas Mertens beantwortet Zuschauerfragen zu den Impfungen
"Die STIKO ist der festen Überzeugung, dass für stillende Mütter kein Risiko erwartet werden kann"
Im Gespräch mit RTL beantwortet der STIKO-Vorsitzende Prof. Mertens Fragen, die wir von Zuschauerinnen und Zuschauern zugeschickt bekommen haben. Ein großer Themenkomplex dreht sich um die abgesagten Zweitimpfungen mit AstraZeneca und inwieweit andere Impfstoffe als Ersatz die Wirksamkeit reduzieren.
Außerdem ein wichtiges Thema, das besonders unsere Zuschauerinnen interessiert, ist das Risiko stillender Mütter, die gerne geimpft werden wollen. Marie Luise Schwarzer schreibt uns: „Das sind junge Frauen in einer natürlichen Hormonumstellung nach Geburt, die heutzutage oft viele Monate stillen. Und ein kleines Kind, das vermutlich durch die Muttermilch etwas abkriegt. Wie ist die Stellungnahme der STIKO?“ Prof. Thomas Mertens erklärt, dass dazu momentan noch wenig belastbare Daten vorliegen, aber gerade erarbeitet werden. Trotzdem betont er: „Die STIKO ist aber der festen Überzeugung, dass für stillende Mütter kein Risiko erwartet werden kann. Weder für die Mutter noch für das gestillte Kind.“
Weitere Fragen zu den Impfstoffen und dem aktuellen Studienstand beantwortet der STIKO-Vorsitzende im Video.
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Vereinbarte Impftermine behalten Gültigkeit
Bisher wurde die Zweitimpfung mit AstraZeneca nach ca. neun Wochen empfohlen. Einige Zuschauerinnen und Zuschauer haben bereits eine Erstimpfung erhalten, müssen nun aber auf einen anderen Impfstoff umsteigen. Ändert sich dadurch auch der Abstand zwischen den Impfungen?
„Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass viele Menschen nach der ersten AstraZeneca-Impfung schon einen Impftermin 9 Wochen später erhalten haben“, erläutert Prof. Mertens. Alle die bereits einen Impftermin bekommen haben, sollten diesen auch wahrnehmen. „Auch mit Biontech. Wenn diese Gruppe durchgeimpft ist, wird man auf den 12-Wochen Abstand gehen“, so der Virologe. Kurzum: Alle bisher vereinbarten Termine behalten ihre Gültigkeit. Soweit noch keine Zweitimpfung terminiert wurde, sollte diese nach 12 Wochen geschehen.
„Ob die Immunreaktion nach dieser Impfung die gleiche ist - wie nach zwei AstraZeneca-Impfungen – das wissen wir noch nicht. Ich gehe davon aus, dass es so sein wird“, ist sich Prof. Mertens sicher.
Weitere Zuschauerfragen zur Wirksamkeit und zur Studienlage von AstraZeneca-Impfungen für über 60-Jährige beantwortet der Virologe im Video!
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