Vierte Corona-Welle
Virologe Hendrik Streeck über Virus-Situation: "Nicht ganz so pessimistisch wie Drosten"
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Vierte Corona-Welle: Ja oder nein? Die Meinungen der Experten gehen auseinander
Während der Berliner Charité-Virologe Christian Drosten bereits vor einer neuen Pandemie-Explosion in den nächsten Monaten warnt, sieht Professor Hendrik Streeck die Corona-Prognose für Herbst und Winter „nicht ganz so pessimistisch.“ Der Bonner Virenexperte ist zwar auch der Auffassung, dass die Fallzahlen in der kommenden Zeit wieder ansteigen werden, allerdings ist er überzeugter von der aktuellen Impfquote. Wie Streeck zudem die aktuellen Todesfälle in Deutschland erklärt, das sehen Sie im Video.
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Coronavirus-Schutzquote doch höher als man denkt
Christian Drosten sieht die Impfquote in Deutschland kritisch, Hendrik Streeck eher nicht: „Wir haben eine Impfquote von rund 75%“ bei den über 18-Jährigen, „zusätzlich haben wir ja noch einen relativ großen Anteil an Genesenen“, erklärt der Virologe ntv. „Und wenn man den Genesenen-Status anhand von Antikörpern zum Beispiel auch zulassen würde, und nicht nur einen alten PCR-Test, würden wir sehen, dass wir wahrscheinlich noch eine sehr viel höhere Schutzquote in dem Sinne haben.“ Vor dem Coronavirus sind in diesem Herbst und Winter also viel mehr Menschen geschützt als noch im Jahr zuvor.
Trotzdem ist sich auch Streeck sich sicher: Die Fallzahlen werden wieder steigen. Woran das liegt? Dass die Zahlen vor allem im Herbst und Winter wieder hinaufschnellen, ist „eben die Saisonalität des Virus.“
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Corona-Maßnahmen anpassen und lockern beziehungsweise anziehen, wenn es notwendig ist
Dementsprechend seien große Feiern in Innenräumen aktuell noch zu risikoreich, so der Bonner Virologe weiter. Auch die Corona-Maßnahmen sollten nicht sofort aufgehoben werden, man sollte lieber „schrittweise und behutsam vorgehen und nach und nach erst die Maßnahmen zurücknehmen.“ Als Grund hierfür sieht Streeck die Übergangsphase von der Pandemie zur Endemie, in der wir uns aktuell befinden: „Viele Menschen sind geschützt, entweder durch die Impfung oder Genesung und das Virus kann sich nicht mehr gut ausbreiten.“ In dieser Übergangsphase sollte man – laut ihm – auch mit Übergangsmethoden arbeiten und „agil versuchen Maßnahmen anzuziehen oder zurückzunehmen.“ Zudem plädiert der Virologe weiterhin auf die 3G-Regel, um eine Infektion mit dem Virus einzudämmen. (dti/vdü)
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