Touristenstadt greift durch
Pizza-Verbot in Neapel! Warum die Stadt keine neuen Läden mehr erlaubt

Pizza-Hauptstadt Neapel zieht Konsequenzen! Im Stadtkern soll es keine neuen Lizenzen für Restaurants und Bars mehr geben. Die Stadt will nicht so enden wie Venedig, heißt es dazu offiziell, und: Der historische Charakter der Stadt sei in Gefahr.
Neapel: Lebensqualität der Stadtkern-Bewohner soll geschützt werden
Wenn die schöne Stadt Neapel für eines bekannt ist, dann wohl für ihre Pizza! Doch neue Lokale soll es zumindest auf begrenzte Zeit nicht mehr geben. Der Grund: Die Stadt will die Ursprünglichkeit ihres Zentrums bewahren und verbietet die Eröffnung weiterer Gastronomiestandorte.
In den nächsten drei Jahren soll es keine neue Lizenz mehr für die Eröffnung weiterer Pizzerien, Imbisse oder Fastfood-Lokale geben, das beschloss der Bürgermeister Gaetano Manfredi. Ziel sei es, die bereits bestehenden Lokale und die Lebensqualität der Stadtkern-Bewohner zu schützen.
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Neapel: Vor allem Fast-Food-Läden sind der Stadt ein Dorn im Auge
Der Schutzplan der Stadt zielt vor allem auf die Eröffnung von Fastfood-Restaurants, Imbissen und Getränkeläden ab, in denen vornehmlich Touristen einkaufen. Die Stadt will so verhindern, dass die Innenstadt noch voller wird und billige Gastronomie-Lokale überhand nehmen. Der traditionelle und historische Charakter der Innenstadt soll so konserviert werden.
Die Innenstadt von Neapel wurde 1995 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
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„Gesunde Mischung“ an Lokalen soll wiederhergestellt werden
Insgesamt befinden sich aktuell in den engen Gassen des kleinen Stadtkerns über 1.500 Gastronomiebetriebe auf einer sehr kleinen Fläche. Das Verbot betrifft daher lediglich 1,2 Quadratkilometer, was nur zwei Prozent des gesamten Gemeindegebiets ausmacht. Doch in den vergangenen Jahren sei die Zahl an Läden mit Speisen zum Mitnehmen rasant angestiegen.
Das Verbot soll daher eine „gesunde Mischung“ an Geschäften und Lokalen wiederherstellen. Viele größere Städte Italiens haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Veränderungen in den historischen Zentren durch Geschäfte und Lokale, die auf Touristen zielen, zu stoppen. So etwa auch Rom oder Florenz und Venedig. (dpa/mjä)