Protestlerin soll sich nach Europa abgesetzt haben
TV-Journalistin Owsjannikowa flieht mit Tochter aus Russland

Wegen eines Protest-Plakates riskierte sie eine lange Haftstrafe, nun ist Marina Owsjannikowa auf der Flucht. Erst vor zwei Wochen wurde die TV-Journalistin offiziell auf die russische Fahndungsliste gesetzt, weil sie gegen Auflagen zu ihrem Aufenthalt verstoßen hatte. Auch das Nutzen von Kommunikationsmitteln wurde ihr komplett untersagt. Der Fernsehjournalistin und Putin-Kritikerin sollte eigentlich der Prozess gemacht werden, nachdem im August Anklage wegen der „Verbreitung von Falschinformationen“ gegen sie erhoben wurde. Ihr droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Dazu wird es aber wohl so schnell nicht kommen, denn Owsjannikowa soll das Land offenbar verlassen haben.
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TV-Journalistin droht Haftstrafe von bis zu zehn Jahren in Russland
Wie die französische Nachrichtenagentur „AFP“ berichtet, ist die TV-Journalistin kürzlich aus Russland geflohen. Die 44-Jährige habe bereits im Vorfeld gegen die die Auflagen eines Moskauer Gerichtes verstoßen, das sie bis zum Prozessbeginn am neunten Oktober unter Hausarrest gestellt hatte. Nach Angaben ihres Anwaltes habe sie ihre Wohnung verlassen. Gemeinsam mit ihrer Tochter soll sich Owsjannikowa, laut „AFP“ nun nach Europa abgesetzt haben.
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Weltweite Bekanntheit durch Live-Protest
Internationale Berühmtheit erlangte Owsjannikowa im März, als sie während einer Live-Sendung im russischen Staatsfernsehen gegen den Angriffskrieg Russlands protestierte. Im Anschluss verließ die Journalistin das Land kurzzeitig und hielt sich in Deutschland auf. Hier arbeitete Owsjannikowa zwischenzeitlich für „Die Welt“, ehe sie im Juli nach Russland zurückkehrte.
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Grund ihrer Rückkehr war ein Streit um das Sorgerecht ihrer beiden minderjährigen Kinder. Wo sich Owsjannikowa und ihre Tochter nach der Flucht derzeit aufhalten, wollte ihr Anwalt aber nicht verraten. Allerdings erklärte er, dass sich die 44-Jährige zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich äußern werde. (rdr)
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