Nach Hundebox-Prozess

Verurteilte Komplizin der Horror-Mutter macht Ärger im Knast

26.02.2024, Österreich, Krems: Eine Hundebox steht im Verhandlungssaal vom Landesgericht Krems während des Prozesses u.a. wegen versuchten Mordes gegen eine Mutter, die ihr Kind gequält und in eine Hundebox gesperrt haben soll . Foto: Christopher Eckl/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Box, 57 x 83 x 50 Zentimeter – gerade geeignet für einen mittelgroßen Hund: Darin musste der 1,70 Meter große Junge ausharren.
nko, dpa, Christopher Eckl

Es war ein unfassbares Verbrechen.
Eine Mutter (33) hat ihren Sohn jahrelang in eine Hundebox gesperrt und fast zu Tode gequält. Am Donnerstag wurden sie und eine Freundin (40), die sie anstiftete, zu langen Haftstrafen verurteilt. Im Knast sorgt die Komplizin laut einem Bericht des Portals Heute für Ärger.
RTL.de ist auch auf Whatsapp – HIER direkt ausprobieren!

Komplizin der Mutter soll Mithäftlinge manipulieren

Schon während der Untersuchungshaft soll die 40-Jährige im Gefängnis von Asten bei Linz (Oberösterreich) aufgefallen sein. Die Frau trete bei der Saftausgabe „bestimmend“ gegenüber anderen Häftlingen auf und gebe in ihrer Wohngruppe Anweisungen, erklärte ein Gutachter während des Prozesses in Krems.

Jetzt berichtet der Sender Puls 24, die 40-Jährige sei „bauernschlau“ und verhalte sich im Knast manipulativ. Während sie im Maßnahmenvollzug „überangepasst“ auftrete, gebe sie in ihrer Wohngruppe den Ton an. Es sei ihr gelungen, eine Clique um sich zu scharen, ihre Mithäftlinge herumzukommandieren.

Lesetipp: Vater soll eigene Tochter eingesperrt und in Kanal geschmissen haben

Im Video: Vater zur Polizei: Habe meine dreijährige Tochter versenkt

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Österreich: 40-Jährige kommentierte Foltervideos mit Lach-Smileys

Der Gutachter kommt zu dem Schluss, dass der Komplizin der Horror-Mutter jegliches Mitgefühl fremd ist. So soll die Frau, die selbst vierfache Mutter ist, Foltervideos mit Lach-Smileys kommentiert haben. Der Experte sieht darin „seelische Abgründe“ und „Machtgelüste“.

Die Verteidigerin der hauptangeklagten Mutter hatte im Prozess erklärt, die Chats der 40-Jährigen an ihre sieben Jahre jüngere Freundin hätten „Anordnungen“ enthalten. Sie soll die 33-Jährige voll unter Kontrolle gehabt und sie dazu gebracht haben, hohe Rechnungen zu überweisen und ihr immense Geldbeträge zu schenken.

Kind in Hundebox gesperrt: Lange Haftstrafen für angeklagte Frauen

Landgericht Krems
Die Angeklagte (33) wird nach dem ersten Verhandlungstag aus dem Gerichtssaal geführt.
RTL

Die Mutter hatte ihren Sohn im Jahr 2022 monatelang gequält. Unter anderem fesselte und knebelte sie den damals Zwölfjährigen, ließ ihn hungern und setzte ihn eisiger Kälte aus. Zudem sperrte sie ihn mehrfach für mehrere Stunden in eine Hundebox. Bei der Einlieferung ins Krankenhaus hatte das stark abgemagerte Kind nur noch eine Körpertemperatur von knapp 27 Grad und befand sich in einem komatösen Zustand. Sein Martyrium hielt die Mutter in mehreren Videos fest.

Die 33-Jährige wurde unter anderem wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die 40-jährige Komplizin bekam 14 Jahre Gefängnis. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass sie der Mutter des Jungen Aufträge zu dessen Misshandlung gab. Das Gericht ordnete an, beide Frauen in einem forensisch-therapeutischen Zentrum unterzubringen. (bst)

Häusliche Gewalt: Hier finden Opfer schnelle Hilfe