Sohn (12) in Hundebox gesperrt und gefoltert - Horror-Mutter (33) vor Gericht
„Wenn er brav genug war, hat er eine Decke bekommen“

Eingesperrt in einer 50 Zentimeter hohen Hundebox!
Montagvormittag, Prozessauftakt in Krems (Niederösterreich): Eine Mutter (33) muss sich unter anderem wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht behaupten. Ihr Fall wird als einer der schlimmsten Kindesmisshandlungen des Landes gezählt. Auch die 40-jährige Komplizin, die beste Freundin der Niederösterreicherin, ist angeklagt. RTL ist im Gerichtssaal dabei.
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Mutter (33) soll Sohn (12) mehrere Monate gequält und gefoltert haben
Im Jahr 2023 schockiert eine junge Mutter ein ganzes Land. Sie soll ihren zwölfjährigen Sohn gequält, gefoltert, in eine Hundebox gesteckt und somit fast getötet haben. Ihre Komplizin und beste Freundin soll dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Im Gerichtssaal ist es mucksmäuschenstill. Die Angeklagte wirkt teilnahmslos, doch der Schein trügt. Während der Anklageschrift kommen die grausamen Details ans Licht.
Grausame Details der Anklageschrift: „Wenn er brav genug war, hat er eine Decke bekommen“

Eine Box, 57 x 83 x 50 Zentimeter – gerade geeignet für einen mittelgroßen Hund – darin musste der 1,70 Meter großer Junge ausharren. Seine Mutter soll ihn immer wieder in die Hundebox gesteckt haben. Offenbar weil sie ihn so gefügig machen und in Ruhe telefonieren wollte. In die Box soll der Junge erst gesperrt worden sein, nachdem er gedroht habe, aus dem Fenster zu springen. Davor soll er auf einem Hundebett geschlafen haben. Wenn er „brav“ genug war, habe er eine Decke bekommen, berichtet die Kronen Zeitung.
Die Angeklagte äußert sich zu den Vorwürfen. Sie stockt, spricht mit leiser Stimme, hat Tränen in den Augen, ist aber gefasst: „Ich dachte, er hasst mich“. Sein aggressives Verhalten sei nicht normal gewesen, beschreibt sie. „Ich wollte, dass er mir folgt und dass er das macht, was ich ihm sage“, führt sie aus. Sie weist keinerlei Vorwürfe zurück. Mit der Hundebox wollte sie sich ein braves Kind in schulischer und privater Hinsicht heranziehen, so heißt es.
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Im Video: Prozess um Tod eines Mädchens in Kinderheim
Gute Freundin und Komplizin soll sadistische Züge ausgelebt haben

Wie kann eine Mutter ihrem Kind so etwas antun? Eine ganz entscheidende Rolle soll angeblich die beste Freundin gespielt haben. Laut Gutachter hat die Mittäterin und Mitangeklagte in diesem Prozess pathologische sadistische Züge, die darauf abzielten, das gute Mutter-Sohn-Verhältnis und die ganze Familie zu zerstören. Sie habe die junge Mutter nach und nach von der ganzen Familie weggeholt und ihr dann sogar dazu angeleitet, die Horror-Methoden zur Erziehung umzusetzen.
Die Frauen sollen beide einen Schicksalsschlag durchgemacht haben. Wie die Kronen Zeitung berichtet, sei die Mutter und enge Bezugsperson der Angeklagten 2019 verstorben. Später habe sie die 40-Jährige kennengelernt, die von ihrem Mann verlassen worden war. Die beiden Frauen verbündeten sich und machten dem Sohn das Leben zur Hölle. Dabei soll die Freundin die Strippenzieherin gewesen sein. Die Angeklagte soll im Gericht beschrieben haben, dass sie irgendwann Angst vor der 40-Jährigen hatte und nur noch das gemacht hat, was sie verlangte.
Mitangeklagte soll Sozialarbeiterin eingeschaltet haben
Doch wie kann es sein, dass niemand bemerkt hat, was mit dem Kind passiert? Immerhin soll der Zwölfjährige kaum noch in der Schule und sichtlich abgemagert gewesen sein. Fakt ist, dass die Schule eine Gefährdungsmeldung an die Behörden gemacht hat, nachdem sich der Junge einer Lehrerin anvertraut hat. Das Jugendamt hätte beide Eltern vorladen müssen, weil beide das Sorgerecht hatten. Dies sei laut Anwalt aber nicht passiert.
Stattdessen sei es eine Sozialarbeiterin gewesen, die den Jungen aus den Fängen der Mutter befreit habe. Und die soll ausgerechnet von der Mitangeklagten eingeschaltet worden sein. Ihr Anwalt erklärt, dass seine Mandantin zwar Fehler gemacht habe, sie aber nicht wusste, wie schlimm die Misshandlungen waren. Die 40-Jährige weint ebenfalls im Gericht.
Abgemagert und unterkühlt - Junge liegt bereits im Koma als er gerettet wird
Als der Junge schließlich am 22. November 2022 in ein Krankenhaus gebracht wird, liegt er bereits im Koma, da er nur noch 40 Kilogramm wog und eine Körpertemperatur von 26,8 Grad aufwies.
Mittlerweile soll es dem Zwölfjährigen körperlich wieder besser gehen. Doch seine Psyche wird für immer geschädigt bleiben, sagt der Anwalt des Opfers. Der Vater des Jungen erklärt im Gespräch mit RTL, seinem Sohn gehe es „körperlich gut und seelisch schlecht“. Auch er wirkt mitgenommen von all dem, was dem Zwölfjährigen angetan wurde. Zumindest ist das Kind jetzt im Familienumfeld des Vaters von Menschen umgeben, die es lieb haben und umsorgen.
Die beiden Frauen haben zwei weiteren Verhandlungstage vor sich. Ein Urteil sei am Donnerstag zu erwarten. Die Staatsanwaltschaft fordert für die Mutter eine lebenslange Haft. Der Freundin drohen bis zu zehn Jahre Haft. Zudem wurde von der Staatsanwaltschaft Krems für beide die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt.
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