Seit Wochen keine Spur von Aleksandr PerepelenkoEhefrau des geflohenen Mörders zu RTL: „Ich hoffe, dass es ihm gut geht"

Er hat zwei Menschen umgebracht, ist zu lebenslanger Haft verurteilt.
Doch Aleksandr Perepelenkos (43) Frau spricht nicht über die schrecklichen Taten ihres Mannes, als RTL mit ihr telefoniert. Stattdessen sagt sie über den 43-Jährigen, der vor sechs Wochen aus dem Knast geflohen ist: „Er sitzt 13 Jahre unschuldig hinter Gittern, deswegen kann ich seinen Impuls gut nachvollziehen."
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Mörder flieht während Freigang bei Germersheim

Frau Perepelenko wirkt am Telefon schwer belastet. Zwischendurch fällt es ihr schwer, ihre Gedanken zu formulieren. Alles sei noch wie im Film, sagt sie über die Flucht ihres Mannes häufig und macht dabei einen authentischen Eindruck.

Aleksandr Perepelenko wird 2012 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt und sitzt die Strafe in der JVA Bruchsal ab. Während eines bewachten Freigangs bei Germersheim (Rheinland-Pfalz) am 30. Oktober verschwindet der Häftling plötzlich. „Es war eine ganz normale Ausführung wie sonst immer", erinnert sich Frau Perepelenko. „Nichts Besonders – die achte oder neunte Ausführung. Wir als Familie waren dabei und zwei Justizbeamte – andere als sonst."

Was dann geschah, sei „unreal, teilweise jetzt noch". Zu weiteren Details der Flucht und wie die JVA-Beamten reagierten, kann Aleksandr Perepelenkos Frau keine Angaben machen. Die Erinnerung sei in ihrem Kopf dunkel und abgeschirmt.

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Aleksandr Perepelenko ruft bei RTL an

Der Mörder sucht nach seiner Flucht Kontakt zu den Medien. Am 22. November wird RTL über einen ehemaligen Mithäftling Perepelenkos ein Foto zugespielt, das den Flüchtigen zeigt. Die mediale Berichterstattung verfolge sie nur gelegentlich, sagt Frau Perepelenko. Doch als sie über das mutmaßliche Telefonat ihres Mannes (7. Dezember) mit RTL spricht, wirkt sie emotional. „Ich stehe mit meinem Mann nicht in Kontakt", erklärt Frau Perepelenko. „Man kann sich nicht austauschen, es ist schwierig. Ich mache mir Sorgen um ihn."

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Aleksandr Perepelenkos Frau glaubt an seine Unschuld

Obwohl das Gericht Aleksandr Perepelenko des Mordes für schuldig befunden und er zuvor schon eine Haftstrafe wegen Totschlags abgesessen hatte, bleibt seine Frau bei der Unschuldsbehauptung: „Wir kämpfen in diesem Fall seit 13 Jahren. Ich stehe zu meinem Mann; ich denke, dass ihm das auch Kraft bringt." Sie habe den Prozess mitverfolgt. „So ein Urteil hätte nicht fallen dürfen", sagt Frau Perepelenko. "Ich hoffe, dass es ihm gut geht. Das ist das, was ich mir wünsche."

Sie sei überzeugt von der Unschuld ihres Mannes und habe den Wunsch, „dass es ein Wiederaufnahmeverfahren gibt, in dem mein Mann freigesprochen wird und wir als Familie ein normales Leben führen können".

Nach 20 Minuten endet das Gespräch mit der Frau des Mörders. Über die Taten, für die ihr Mann hinter Gitter kam, hat Frau Perepelenko kein Wort verloren.

Bei der Suche nach dem Flüchtigen tappt die Polizei offenbar noch immer im Dunkeln. Auch eine Öffentlichkeitsfahndung hat die Ermittler bislang nicht auf seine Spur gebracht.