Mega-Spendensammlung knackt MillionenmarkeAlle wollen jetzt dem Helden von Bondi Beach helfen
„Vielen Dank für deinen Mut!”
Die Welt weint um die 16 Opfer des Terroranschlags von Bondi Beach. Gleichzeitig feiert sie einen Mann, der aus der Tragödie als Held hervorgegangen ist. Ahmed Al Ahmed entwaffnet einen der Täter, verhindert so, dass noch mehr Menschen sterben. Bei einer Spendensammlung für den Obstladenbesitzer ist mehr als eine Million australische Dollar (entspricht 566.630 Euro) zusammen gekommen – und die Summe steigt weiter.
Ahmed Al Ahmed entwaffnet Attentäter
Bei einem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am weltberühmten Bondi Beach in der australischen Metropole Sydney töten Vater (50) und Sohn (24) am Sonntag (14. Dezember) 16 Menschen. 40 Personen, darunter auch Kinder, werden nach offiziellen Angaben verletzt. Videos in den sozialen Medien zeigen dramatische Szenen am Tatort. Auf einem ist ein Passant zu sehen, der während des Anschlags einen der zwei Schützen überrascht und entwaffnet.
Der Mann springt dem Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. „Er ist ein Held! Hunderprozentig! Er ist ein Held, was wir bei Social Media sehen, beweist das”, meint Ahmed Al Ahmeds Cousin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.
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Der Held wird wenig später bei einem Schusswechsel selbst verletzt. Die Schusswunden soll ihm der zweite Angreifer zugefügt haben, der von einer Brücke aus schoss. Cousin Mustafa berichtet am Abend im Interview am St. Georges Hospital von Verletzungen an Arm und Hand. Der 43-Jährige muss operiert werden. Ein anderer Cousin, Jozay Alkanj, spricht nach einem Besuch am Krankenbett, ebenfalls mit Reuters: „Die erste Operation hat er bereits hinter sich, zwei oder drei Operationen stehen noch an, das hängt vom Arzt ab, was er sagt.“
Spendensammlung für Helden vom Bondi Beach

Ein Foto, das australischen Fernsehsendern wie Channel 9 und Seven Network zur Verfügung gestellt wurde, zeigt Ahmed el Ahmed im Krankenhausbett. Der Mann bekommt über einen Schlauch zusätzlichen Sauerstoff verabreicht, warum, ist nicht bekannt.
Um dem Vater zweier Töchter (3 und 6) „bei seiner Genesung sowie bei der Bewältigung der langfristigen Folgen dieses traumatischen Ereignisses zu unterstützen”, hat der australische Autoclub „Car Hub Australia” eine Spendensammlung auf der Plattform Gofundme initiiert - mit unfassbarem Erfolg. 1.044.897 australische Dollar (entspricht 592.096 Euro) sind dort einen Tag nach dem Terroranschlag zusammen gekommen (Stand 15. Dezember, 10:08 Uhr). „Inmitten von Chaos und Gefahr handelte er ohne zu zögern. Sein Handeln war selbstlos, instinktiv und zweifellos heldenhaft; er setzte seine eigene Sicherheit außer Acht”, heißt es im zugehörigen Text, „jeder Beitrag, ob groß oder klein, ist eine wirkungsvolle Art, Danke zu sagen.”
Mehr als 90 Menschen nutzen die Plattform auch, um Ahmed el Ahmed persönliche Nachrichten zu übermitteln. „Danke für deinen Mut und deine Tapferkeit”, schreibt ein User. Ein anderer drückt es fast poetisch aus: „Man sagt, wenn die Welt in Dunkelheit gehüllt ist, soll man immer nach dem Licht suchen. Ahmed, du bist dieses Licht. Du bist eine absolute Legende und verdienst jeden Cent und noch viel mehr.”

Australien feiert Helden Ahmed Al Ahmed
Der 43-Jährige selbst hat sich bislang nicht zu seinem Handeln geäußert. Sein Vater berichtet stolz im australischen Fernsehen, Ahmed el Ahmed lebe seit 2006 in Australien und sei australischer Staatsbürger. Der 43-Jährige sei bei der Polizei gewesen und bei den Zentralen Sicherheitskräften. „Er hat den Drang, Menschen zu beschützen. Als er Menschen am Boden liegen sah und überall Blut, zwangen ihn sein Gewissen und seine Seele sofort dazu, sich auf einen der Terroristen zu stürzen und ihm die Waffe zu entreißen”, so der stolze Vater Mohamed Fateh Al Ahmed.
Der 50 Jahre alte Schütze wurde am Tatort von der Polizei erschossen. Der andere, sein Sohn (24), sei schwer verletzt und unter Polizeiaufsicht ins Krankenhaus gekommen. Den Ermittlungen nach handelten sie am Tatort allein. Ihr Motiv ist bisher nicht bekannt.
Verwendete Quellen: dpa, AFP, Reuters, Gofundme, Channel 9, Seven Network


