RTL erklärt „Girl Math“
Wie gefährlich ist der neue TikTok-Trend?
Unnötige Ausgaben schönrechnen – das gab es schon immer.
Doch durch den TikTok-Trend „Girl Math“ könnte die Schönrechnerei vor allem junge Frauen in die Schuldenfalle treiben. Was dahintersteckt, zeigen wir im Video.
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Mit „Girl Math“ Ausgaben schönrechnen
„Ich habe die Konzerttickets vor Monaten gekauft, dann kostet mich das Konzert ja jetzt quasi nichts“, rechnet eine TikTokerin in der Girl-Math-Logik vor. Inzwischen gibt es Tausende solcher Videos, in denen vor allem junge Frauen ihre Ausgaben rechtfertigen.
„Die Girl-Math-Methode ist eigentlich nichts anderes, als sich eine unnötige Ausgabe schönzurechnen. Wenn ich beispielsweise Geld aus einer Steuerrückzahlung zurückbekomme, habe ich das Geld schon mal ausgegeben. Das kommt dann nur zurück. Gebe ich es erneut aus, dann macht das unterm Strich wieder ein Minus“, sagt RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff.
Die Girl-Math-Videos sind meist witzig gemeint. Aber Vorsicht: So mit Geld umzugehen, ist gefährlich. In Deutschland sind laut dem Inkassounternehmen Creditreform über zwei Millionen Frauen überschuldet.
Schuldenfalle Online-Shopping
Eine der größten Schuldenfallen ist Online-Shopping - gerade für jüngere Frauen. Von den Frauen, die 2022 Hilfe bei einer Schuldnerberatung gesucht haben, war mehr als jede Dritte bei einem Online-Händler verschuldet - im Schnitt mit über 800 Euro.
Vorsicht deshalb auch bei vermeintlichen Schnäppchen: Etwas teures oder qualitativ besonders Hochwertiges zu kaufen, nur weil es runtergesetzt ist?
„Grundsätzlich ist der Gedanke, Geld in etwas zu investieren, was besonders lange hält, nicht schlecht“, sagt RTL-Finanzexpertin Althoff. „Aber natürlich sollte man das Geld dafür auch auf der hohen Kante haben. Wenn ich dafür nämlich in den Dispo komme, wird das ganz schnell zur Milchmädchenrechnung.“
„Wer nichts kauft, spart 100 Prozent“
Denn viele Banken verlangen inzwischen bis zu 15 Prozent Dispozinsen fürs Überziehen des Girokontos. Deshalb sind Angebote wie „Heute kaufen, später zahlen“ zwar verlockend, können aber teuer werden, wenn man später eben nicht zahlen kann. Da hilft dann auch kein Schönrechen wie bei Girl Math.
Lese-Tipp: Konto im Minus? Warum das jetzt richtig teuer wird
„Die allerwichtigste Regel ist auf jeden Fall: Wer nichts kauft, spart 100 Prozent“, sagt RTL-Finanzexpertin Althoff.
Spaß muss sein: Über die lustigen Girl-Math-Videos können wir weiter lachen - aber unser Geld sollten wir verantwortungsvoll ausgeben...