Miron (14) wurde an einer Bushaltestelle in Essen erstochen Mutmaßlicher Messerstecher (18) schweigt vor Gericht

Miron (14) wurde an einer Bushaltestelle erstochen.
Mirons Eltern stehen noch immer unter Schock, sagt Alexander von Wrese, der Anwalt der Familie.
RTL

Miron wurde nur 14 Jahre alt. Nach der Geburtstagsfeier einer Freundin wurde er im April an einer Bushaltestelle im nordrhein-westfälischen Essen von einem damals 17-Jährigen erstochen. Seit Montag steht der mutmaßliche Messerstecher wegen Totschlags vor Gericht. Da Lukas B. zum Tatzeitpunkt noch minderjährig war, wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen.

Miron starb nach einer Geburtstagsparty

Die Tat geschah in der Nacht auf den 19. April. Miron war damals heimlich zu der Geburtstagsfeier gegangen, seinen Eltern sagte er, er übernachte bei einem Freund. An der Bushaltestelle im Essener Stadtteil Horst soll es dann zu einem Streit mit einer Gruppe Jugendlicher gekommen sein. Es ging offenbar um ein Mädchen. Währenddessen soll der Angeklagte, der unter Alkoholeinfluss gestanden haben soll, ein Messer gezückt und auf den 14-Jährigen eingestochen haben. Miron sackte zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht, dort starb er wenig später. „Ich wusste nicht, wie ich Miron helfen sollte“, sagte sein bester Freund Julien damals, auch er war an der Bushaltestelle.

Miron wollte helfen, und bezahlte mit seinem Leben

Am Montag hat der Prozess gegen den 18-jährigen Tatverdächtigen begonnen. Es wurde nur die Anklage verlesen, Zeugen wurden nicht gehört. Zu den Vorwürfen wollte sich B. nicht äußern, er schwieg, wie sein Anwalt, Andre Wallmüller, erklärt. Er wolle sich aber im Laufe des Prozesses äußern. Sein Verteidiger rechnet mit einem hitzigen Verfahren.

Mirons Eltern stehen noch immer unter Schock, sagt Alexander von Wrese, der Anwalt der Familie. Sie treten vor Gericht als Nebenkläger auf. „Sie hoffen auf größtmögliche Gerechtigkeit und ein faires Verfahren“, so der Rechtsanwalt. Der Sohn seiner Mandanten habe helfen wollen, dies habe er mit seinem Leben bezahlt.

Am 25. November wird der Prozess fortgesetzt. Ein Urteil soll wohl noch vor Weihnachten fallen.