Der Fall aus Memmingen schockierte das ganze Land

16-Jährige heimtückisch ermordet - Angeklagte (16, 26) wollen schweigen

Die 16-Jährige wurde in der Nähe des Flughafengeländes von Polizeikräften tot aufgefunden.
Das 16-jährige Opfer wurde von Nachbarn als schüchtern beschrieben.
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In der Nähe des Flughafens Memmingen wird eine 16-Jährige tot aufgefunden, sie wurde mit mehreren Stichen brutal umgebracht. Dieser Fall sorgte im vergangenen Jahr deutschlandweit für Entsetzen. Die Ermittler glauben, dass eine Freundin (16) und ein Bekannter (26) das Mädchen ermordet haben. Im September beginnt der Prozess gegen die beiden – doch diese wollen vor Gericht schweigen.

Memmingen: Angeklagte sollen Opfer erstochen haben

Der 26-Jährige und die 16-Jährige werden vor dem Memminger Landgericht die Aussage verweigern. Das erklärten die Verteidiger der beiden am Montag.

Die Staatsanwaltschaft glaubt: Das Duo hat das 16-jährige Opfer im November 2021 unter einem Vorwand unter Drogen gesetzt, anschließend mit einer Flasche niedergeschlagen und schließlich erstochen. Das mögliche Motiv der beiden ist aktuell noch unklar.

Polizei nahm tatverdächtige 16-Jährige und 26-Jährigen fest

Das Opfer und die beiden Angeklagten sollen befreundet gewesen sein. Der 26-Jährige und die 16-Jährige, die nun vor Gericht stehen, seien zudem einmal ein Paar gewesen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Tatverdächtigen waren bereits im vergangenen Jahr kurz nach dem Tod der 16-Jährigen festgenommen worden. Bei dem damals noch 25 Jahre alten Mann wurden laut Polizei zwei Messer sichergestellt – möglicherweise die Tatwaffen.

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Memmingen: Staatsanwaltschaft glaubt an heimtückischen Mord

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden die 16-Jährige heimtückisch ermordet haben. Sollten die Angeklagten wegen Mordes verurteilt werden, droht dem 26 Jahre alten Mann nach Angaben des Gerichts eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die 16-Jährige könnte wegen des Jugendstrafrechts zu höchstens zehn Jahren Haft verurteilt werden.

Mitte September soll die Beweisaufnahme beginnen; dann soll laut Plan des Gerichts zunächst der Vater der 16-jährigen Angeklagten befragt werden. Er saß beim Prozessauftakt neben seiner Tochter. Für den Prozess sind nach Angaben des Gerichts 93 Zeugen an 31 Verhandlungstagen geladen. Mit einem Urteil wäre demnach Anfang Dezember zu rechnen. (jda/dpa)