Lieferdienst „Mein Aldi"Warum Aldi Süd seinen neuen Service nicht weiter ausbaut

Aldi Süd baut einen vielversprechenden Service nicht weiter aus.
Der Discounter will seinen Lebensmittel-Lieferdienst, der zuletzt in drei Städten getestet worden ist, vorerst nicht ausweiten. Warum Aldi zögert und der Testlauf trotzdem Sinn macht.
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Zu teuer! Lebensmittel-Lieferdienst „Mein Aldi" wird nicht ausgeweitet
„Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine flächendeckende Umsetzung nicht geplant“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag.
Der Online-Handel mit Lebensmitteln sei wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff, und Logistik „aktuell kein rentables Geschäftsmodell“, erklärt Aldi Süd die Zurückhaltung. Liefergebühren stellten „in Zeiten absoluter Preissensibilität“ für viele Menschen eine Hürde dar.
Ganz überraschend kommt die Entscheidung nicht. Bereits im Mai erklärte Aldi Süd auf RTL-Anfrage, dass es sich um Testlauf handelt, der „lokal und zeitlich begrenzt ist“.
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Wie viele Kunden den Lieferdienst bisher genutzt haben und wie lange das Angebot in den drei Städten noch aufrechterhalten werden soll, darüber wollte sich Aldi Süd nicht äußern.
Online-Lebensmittelhandel infolge Corona-Pandemie gewachsen
Ende August hatte der Discounter bekannt gegeben, für Kunden in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen den Lebensmittel-Lieferdienst „Mein Aldi“ testen zu wollen.
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Der Mindestbestellwert für die Lieferungen liegt bei 20 Euro. Bis zu einem Einkaufswert von 50 Euro kommt eine Servicegebühr von 4,50 Euro hinzu. Bei größeren Bestellungen ist die Lieferung kostenlos. Die Lieferung erfolgt allerdings am nächsten Werktag.
Der Online-Lebensmittelhandel ist ein dynamischer Markt, der auch infolge der Corona-Pandemie kräftig gewachsen ist. Laut dem Kölner Institut für Handelsforschung betrug der Online-Marktanteil des Bereichs Lebensmittel und Delikatessen 2022 zwar nur 2,4 Prozent, ist im Vergleich zum Vorjahr aber um knapp ein Viertel gewachsen.
Marktführer ist Rewe. Wie aus Zahlen des Instituts hervorgeht, erwirtschaftete die Supermarktkette im vergangenen Jahr in ihrem Online-Shop mit Lebensmitteln und Getränken einen Netto-Umsatz von 650 Millionen Euro. Den zweiten Platz belegte der Lieferdienst Flaschenpost (467,9 Millionen Euro). (mit dpa/aze)