Wahl zwischen Geld und Freizeit

Krankenpflegerin hat 45 Tage Urlaub - kann ich das auch?

Mehr Freizeit oder mehr Geld auf dem Konto?
Krankenpflegerin Nora Marx hat sich entschieden: Seit Anfang Februar arbeitet sie in einer Klinik, die ihr 45 Tage Jahresurlaub gewährt. Eine Entscheidung, die sie gut abwägen musste – und bis heute nicht bereut.

Sophienklinik in Niedersachsen- ein Modell mit Zukunft?

Deutlich entspannter- so beschreibt die Krankenpflegerin ihren Alltag, seitdem sie in der Sophienklinik arbeitet. Kein unwichtiger Faktor im sonst so hektischen Pflegeberuf. Denn mit 15 Tagen mehr Urlaub fällt es ihr deutlich leichter abzuschalten und sich von der Arbeit richtig zu erholen.

Nora Marx berichtet im Gespräch mit RTL: „An sich fällt einem ja auch auf, dass man viel mehr Zeit mit der Familie verbringen kann, mit Freunden, man kann viel mehr seinen Hobbys nachgehen.“

45 Tage statt 30 Tage - Klinik ist mit Programm erfolgreich

Für sie waren die 15 Tage mehr bezahlte Freizeit ein echter Grund sich zu bewerben. Damit geht das Konzep der Sophienklinik in Niedersachsen voll auf.

Denn mit dem Programm möchte die Klinik laut Geschäftsführer Manuel Demes, Stammmitarbeiter halten und ihre Gesundheit fördern. Dadurch würden die Sophienkliniken dann im Idealfall nicht mehr so viele Leiharbeiter benötigen.

Ein weiterer nicht unwichtiger Faktor. Denn Arbeitgeber müssen immer kreativer werden, um Personal zu finden und Stellen nachzubesetzen. Die Zeit drängt! Laut Fachkräftereport 23/24 der Deutschen Industrie- und Handelskammer erwarten 80 Prozent der Unternehmen negative Folgen aufgrund des Fachkräftemangels. Es ist also Kreativität von Arbeitgebern gefragt, um für Arbeitnehmer attraktiv zu werden.

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Mehr Urlaub - Kann das jeder machen?

Die schlechte Nachricht: Wer mehr Urlaubstage bekommen möchte, der muss meistens selbst mit dem Chef verhandeln. Mit guten Argumenten und Kompromissen kann das aber je nach Arbeitgeber funktionieren. Möglich ist zum Beispiel, auf einen Teil des Gehaltes zu verzichten. Dafür gibt es dann aber mehr Urlaubstage.

Auch die umgekehrte Variante ist möglich: Weniger Urlaub dafür mehr Gehalt. Für Vollzeitbeschäftigte gilt allerdings ein Mindestanspruch von 20 Tagen Urlaub, der nicht unterschritten werden darf.

Die gute Nachricht: Immer mehr Unternehmen bieten die flexibleren Arbeitszeitmodelle von sich aus an. Eben weil die Work-Life Balance und die Flexibilität Beschäftigten immer wichtiger werden. Wer also unzufrieden mit dem Arbeitszeitmodell seines Arbeitgebers ist, kann sich neu orientieren. So wie es die Krankenpflegerin Nora Marx getan hat. (nrö)

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