Bianca Heinicke fordert Mindestalter für Social Media
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Instagram und TikTok für Kinder sicherer machen – so geht's

Die Gefahr lauert im Netz!
Schönheitswahn, gefährliche TikTok-Challenges, Videos mit Gewaltdarstellungen und sexuell motivierten Inhalten: Auf Social Media lauern jede Menge Gefahren, die auf junge User verstörend wirken können. Doch es gibt Einstellungen, die Instagram und TikTok für Kinder und Jugendliche sicherer machen. Wir erklären Schritt für Schritt, wie Eltern ihre Kinder schützen können.
Influencerin Bianca „Bibi” Heinicke fordert Mindestalter für Instagram und Co.
Mobbing, Pädophilie, ungesunde Körperideale: Das Internet ist voller Gefahren für junge Menschen. In Australien hat die Regierung deshalb erst kürzlich die Nutzung der sozialen Netzwerke für alle Einwohner unter 16 Jahren verboten.
Und selbst Bianca Heinicke (31), eine von Deutschlands bekanntesten Influencerinnen, fordert nun ein Mindestalter für Social Media. Sie wolle sich nicht auf ein konkretes Alter festlegen, fände es aber generell „super“, wenn mehr über Social Media aufgeklärt würde, heißt es in einem Spiegel-Interview.
Doch auch wenn es in Deutschland noch keine Altersbeschränkung für TikTok, Instagram und Co. gibt, können Eltern ihre Kinder vor den Inhalten auf den Plattformen schützen. Zum einen, indem sie die Bildschirmzeit ihrer Schützlinge herunterschrauben und mit ihnen offen über mögliche Gefahren auf Social Media sprechen.
Es gibt aber auch technische Einstellungen, mit denen man unerwünschte Inhalte und Kontaktaufnahmen einschränken kann.
„Sensible Inhalte” einschränken bei Instagram
Es gibt Inhalte, die zwar nicht gegen die Richtlinien von Instagram verstoßen, die aber dennoch nicht altersgerecht sind. Instagram nennt solche Inhalte „sensible Inhalte“. Dazu zählen beispielsweise Gewalt, sexuell Anzügliches oder Drogen.
Lese-Tipp: Filter und Effekte für Likes: So machen Instagram & Co unsere Kinder kaputt
Mit ein paar Klicks können Eltern einstellen, dass ihrem Kind verstörender oder anstößiger Content nicht mehr im sogenannten Explore-Bereich angezeigt wird – also in jenem Bereich, in dem neue Inhalte entdeckt werden können.
So funktioniert die Einschränkung:
Wählt auf dem Profil des Kindes oben rechts das Menü (drei Striche)
Wählt „Einstellungen“
Wählt den Bereich „Konto“
Wählt „Einstellungen für sensible Inhalte“
Wählt „weniger“ und klickt dann auf „bestätigen“

Das Portal Medien Kindersicher weist allerdings darauf hin, dass dieser automatisierte Filter „nie mit Sicherheit alle Fälle sensibler Inhalte erkennen“ kann. Die Einstellung kann unterstützen, aber nicht garantieren, dass das Kind zu keinem Zeitpunkt unangemessene Inhalte angezeigt bekommt.
„Eingeschränkter Modus” bei TikTok
Auch bei TikTok gibt es die Möglichkeit bestimmte Inhalte einzuschränken, die für Kinder und Jugendliche ungeeignet sind.

Dafür müsst ihr:
Wählt auf dem Profil des Kindes oben rechts das Menü (drei Striche) und dann „Einstellungen und Datenschutz“
Wählt den Punkt „Inhaltspräferenzen“
Wählt „Eingeschränkter Modus“ und klickt auf „einschalten“
Legt einen Zahlencode fest. Damit lässt sich der eingeschränkte Modus jederzeit wieder deaktivieren
„Elternaufsicht” bei Instagram
Um Kinder noch besser zu schützen, gibt es bei Instagram die „Elternaufsicht“. Damit können Eltern den Umgang ihrer Kinder mit der App kontrollieren. Sie haben Einsicht in die Aktivitäten, sehen, wem ihr Kind folgt und wer ihrem Kind folgt. Und sie können checken, wie viel Zeit ihr Kind auf Instagram verbringt und diese Zeit limitieren. Den Suchverlauf, was gepostet wird und private Nachrichten sehen Erziehungsberechtigte mit dieser Einstellung jedoch nicht.
Und so aktivier ihr die Elternaufsicht:
Geht im Menü auf „Einstellungen“
Wählt Elternaufsicht – Konto hinzufügen – Einladung erstellen und bestätigen
Ihr bekommt einen Link, den ihr eurem Kind innerhalb von 48 Stunden schicken könnt
Am Handy des Kindes muss dann der Link mit Instagram geöffnet und die Elternaufsicht zugelassen werden
„Begleiteter Modus” bei TikTok
Auch bei TikTok können Eltern im „begleiteten Modus“ das Nutzungsverhalten ihres Kindes regulieren und einschränken. Dazu müssen sowohl Kind wie Erziehungsberechtigter die App und einen Account haben.
So stellt ihr den „begleiteten Modus“ ein:
Wählt im Menü „Einstellungen und Datenschutz“
Klickt auf „Begleiteter Modus“ und dann auf „weiter“
Wählt auf eurem Gerät „Elternteil“, auf dem Gerät eures Kindes „Teenager“
Auf eurem Gerät erscheint nun ein QR-Code – diesen müsst ihr mit dem Gerät des Kindes scannen
Auf dem Gerät eures Kindes erscheint nun die Frage, ob ihr die Konten verbinden möchtet. Wählt „Konten verbinden“
Kontaktaufnahme durch Fremde einschränken
Sowohl bei Instagram als auch bei TikTok können Nutzerinnen und Nutzer Nachrichten oder Nachrichtenanfragen von Fremden bekommen. Diese Funktion kann gesperrt werden.
Nachrichtenanfragen bei Instagram sperren
Geht im Konto des Kindes ins Menü – Einstellungen – Privatsphäre – Nachrichten – andere Instagram-Nutzer – wählt „Keine Anfragen erhalten“
Lese-Tipp: Wie lange dürfen Kinder an Handy, Tablet und Co.?
Direktnachrichten bei TikTok sperren
Wählt im Menü „Einstellungen und Privatsphäre“ – Datenschutz – Direktnachrichten. Wählt entweder „Follower, denen du ebenfalls folgst, und Leute, denen du Nachrichten schickst“ oder „Niemand“ aus. Dann kann euer Kind entweder nur von Bekannten Nachrichten bekommen oder von niemandem. Wenn das Kind in der App ein Alter unter 16 Jahren angegeben hat, gibt es diese Einstellung übrigens nicht, dann sind Nachrichten automatisch blockiert.
Medien Kindersicher rät außerdem dazu, das Profil des Kindes unbedingt auf privat zu stellen. So können Nutzer kontrollieren, wer Zugriff auf gepostete Inhalte hat.
TikTok-Profil auf privat stellen:
Menü – Einstellungen und Privatsphäre – Datenschutz – bei „Privates Konto“ den Regler nach rechts schieben
Instagram-Profil auf privat stellen:
Menü – Einstellungen – Privatsphäre – bei „Privates Konto“ den Regler nach rechts schieben
Lese-Tipp: Immer ungeduldiger! Welche erschreckenden Auswirkungen Social Media auf unser Leben hat
Abschließend ist festzuhalten: Trotz aller hilfreichen Einstellungen ist es wichtig, dass Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder permanent im Blick behalten und mit ihnen offen über die Gefahren sprechen, die von fragwürdigen Inhalten ausgehen können.