Schritt-für-Schritt-Anleitung

Verstörende Inhalte ausblenden: Instagram und TikTok für Kinder sicherer machen - so geht's

Mit ein paar Klicks können Eltern einstellen, dass ihren Kindern auf den Plattformen keine unangemessenen Inhalte angezeigt werden.
Mit ein paar Klicks können Eltern einstellen, dass ihren Kindern auf den Plattformen keine unangemessenen Inhalte mehr angezeigt werden.
imago stock&people, imago/Westend61

von Sandy Liesen und Chiara Pas

Die Gefahr lauert im Netz! Immer wieder kursieren in den sozialen Medien Bilder und Videos mit Gewaltdarstellungen und sexuell motivierten Inhalten – Inhalte, die verstörend auf junge User wirken und im schlimmsten Fall schwerwiegende Folgen haben können. Viele Eltern haben Angst, wohl wissend, dass ihre Kinder auf den entsprechenden Plattformen unterwegs sind. Doch tatsächlich gibt es Einstellungen, die Instagram und TikTok für Kinder und Jugendliche sicherer machen. Wir erklären Schritt für Schritt, wie Eltern ihre Kinder besser vor den Gefahren im Internet schützen können.

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"Sensible Inhalte" einschränken bei Instagram

So schränken Sie "sensible Inhalte" bei Instagram ein.
So schränken Sie "sensible Inhalte" bei Instagram ein.
RTL/Instagram

Es gibt Inhalte, die zwar nicht gegen die Richtlinien von Instagram verstoßen, die aber dennoch nicht altersgerecht sind. Instagram nennt solche Inhalte „sensible Inhalte“. Dazu zählen beispielsweise Gewalt, sexuell Anzügliches oder Drogen.

Mit ein paar Klicks können Eltern einstellen, dass ihrem Kind verstörender oder anstößiger Content nicht mehr im sogenannten Explore-Bereich angezeigt wird – also in jenem Bereich, in dem neue Inhalte entdeckt werden können.

So funktioniert die Einschränkung:

  1. Wählen Sie auf dem Profil des Kindes oben rechts das Menü (drei Striche)
  2. Wählen Sie „Einstellungen“
  3. Wählen Sie den Bereich „Konto“
  4. Wählen Sie „Einstellungen für sensible Inhalte“
  5. Wählen Sie „weniger“ und klicken dann auf „bestätigen“

Das Portal „Medien kindersicher“ weist allerdings darauf hin, dass dieser automatisierte Filter „nie mit Sicherheit alle Fälle sensibler Inhalte erkennen“ kann. Die Einstellung kann unterstützen, aber nicht garantieren, dass das Kind zu keinem Zeitpunkt unangemessene Inhalte angezeigt bekommt.

Eingeschränkter Modus bei TikTok

So beschränken Sie problematische Inhalte bei TikTok.
So beschränken Sie problematische Inhalte bei TikTok.
RTL/TikTok

Auch bei TikTok gibt es die Möglichkeit bestimmte Inhalte einzuschränken, die für Kinder und Jugendliche ungeeignet sind.

So funktioniert die Einschränkung:

  1. Wählen Sie auf dem Profil des Kindes oben rechts das Menü (drei Striche) und wählen Sie „Einstellungen und Datenschutz“
  2. Wählen Sie den Punkt „Inhaltspräferenzen“
  3. Wählen Sie „Eingeschränkter Modus“ und klicken auf „einschalten“
  4. Legen Sie einen Zahlencode fest. Damit lässt sich der eingeschränkte Modus jeder Zeit wieder deaktivieren
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"Elternaufsicht" bei Instagram

Um Kinder noch besser zu schützen, gibt es bei Instagram die „Elternaufsicht“. Damit können Eltern den Umgang ihrer Kinder mit der App kontrollieren. Sie haben Einsicht in die Aktivitäten, sehen, wem ihr Kind folgt und wer ihrem Kind folgt. Und sie können checken, wie viel Zeit ihr Kind auf Instagram verbringt und diese Zeit limitieren. Den Suchverlauf, was gepostet wird und private Nachrichten sehen Erziehungsberechtigte mit dieser Einstellung jedoch nicht.

So aktivieren Sie die Elternaufsicht:

  1. Gehen Sie im Menü auf „Einstellungen“
  2. Wählen Sie Elternaufsicht – Konto hinzufügen – Einladung erstellen und bestätigen
  3. Sie bekommen einen Link, den Sie ihrem Kind innerhalb von 48 Stunden schicken können
  4. Am Handy des Kindes muss dann der Link mit Instagram geöffnet werden und die Elternaufsicht zugelassen werden

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"Begleiteter Modus" bei TikTok

Auch bei TikTok können Eltern im „begleiteten Modus“ das Nutzungsverhalten ihres Kindes regulieren und einschränken. Dazu müssen sowohl Kind wie Erziehungsberechtigter die App und einen Account haben.

So stellen Sie den „begleiteten Modus“ ein:

  1. Wählen Sie im Menü „Einstellungen und Datenschutz“
  2. Klicken Sie auf „Begleiteter Modus“ und dann auf „weiter“
  3. Wählen Sie auf Ihrem Gerät „Elternteil“, auf dem Gerät Ihres Kindes „Teenager“
  4. Auf Ihrem Gerät erscheint nun ein QR-Code – diesen müssen Sie mit dem Gerät des Kindes scannen
  5. Auf dem Gerät Ihres Kindes erscheint nun die Frage, ob Sie die Konten verbinden möchten. Wählen Sie „Konten verbinden“

Kontaktaufnahme durch Fremde einschränken

Sowohl bei Instagram als auch bei TikTok können Nutzerinnen und Nutzer Nachrichten oder Nachrichtenanfragen von Fremden bekommen. Diese Funktion kann gesperrt werden.

Nachrichtenanfragen bei Instagram sperren

Gehen Sie im Konto des Kindes ins Menü – Einstellungen – Privatsphäre – Nachrichten – andere Instagram-Nutzer – wählen Sie „Keine Anfragen erhalten“

Direktnachrichten bei TikTok sperren

Wählen Sie im Menü „Einstellungen und Privatsphäre“ – Datenschutz – Direktnachrichten. Wählen Sie entweder „Follower, denen du ebenfalls folgst, und Leute, denen du Nachrichten schickst“ oder „Niemand“ aus (dann kann ihr Kind entweder nur von Bekannten Nachrichten bekommen oder von niemandem). Wenn das Kind in der App ein Alter unter 16 Jahren angegeben hat, gibt es diese Einstellung übrigens nicht, dann sind Nachrichten automatisch blockiert.

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Das Portal „Medien kindersicher“ rät außerdem dazu, das Profil des Kindes unbedingt auf privat zu stellen. So können Nutzer kontrollieren, wer Zugriff auf gepostete Inhalte hat.


TikTok-Profil auf privat stellen:

Menü – Einstellungen und Privatsphäre – Datenschutz – bei „Privates Konto“ den Regler nach rechts schieben

Instagram-Profil auf privat stellen:

Menü – Einstellungen – Privatsphäre – bei „Privates Konto“ den Regler nach rechts schieben

Abschließend ist festzuhalten: Trotz aller hilfreichen Einstellungen ist es wichtig, dass Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder permanent im Blick behalten und mit ihnen offen über die Gefahren sprechen, die von fragwürdigen Inhalten ausgehen können.