Tools für mehr Sicherheit auf Social Media

Mehr Kontrolle für Eltern: Instagram launcht neue Funktionen

Two friends with their smartphones, partial view model released Symbolfoto PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY MGOF02907
Was Jugendliche so im Netz treiben, können Eltern und Erziehungsberechtigte in Zukunft besser nachvollziehen.
imago stock&people, imago/Westend61

Besorgte – oder neugierige – Eltern und Erziehungsberechtigte dürften sich über diese Nachricht vermutlich deutlich mehr freuen als ihre Kids: Ab Ende Juni wird es auf Instagram eine neue Funktion namens Familienbereich geben, um die Sicherheit der Jüngsten zu gewährleisten. Damit macht es die App TikTok gleich. Die neuen Tools im Überblick und was Sie jetzt wissen müssen.

Ende Juni legt Instagram eine Schippe drauf in Sachen Sicherheit

Aus dem Alltag vieler Kinder und Jugendlichen ist Social Media kaum noch wegzudenken. Vorneweg: die Apps TikTok und Instagram. Doch im Netz tummeln sich Gefahren. Wie gut werden die Minderjährigen im virtuellen Raum wirklich geschützt? Bekommen die Eltern überhaupt mit, was ihre Kinder dort so treiben? Diesen Diskussionsaspekt möchte Instagram, das mittlerweile zum Facebook-Konzern Meta gehört, aus dem Weg schaffen und setzt in Zukunft auf die Zusammenarbeit mit Eltern.

Dafür wird es Ende Juni den sogenannten Familienbereich geben, einen Ort in der App, an dem Eltern und Erziehungsberechtigte die Möglichkeit haben, den Umgang ihrer Kinder zwischen 13 und 18 Jahren zu beaufsichtigen. Was dazu gehört? Ein Medienkompetenz-Hub und eine Reihe von Aufsichtstools, mit denen zum Beispiel gesteuert werden kann, wie lange die Kinder die App täglich nutzen dürfen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

Lese-Tipp: Studentin (22) ist süchtig nach TikTok: "Ich benutzte die App sogar beim Autofahren"

Neue Instagram-Funktionen: Die wichtigsten Tools im Überblick

Welche Funktionen ab Ende Juni zudem verfügbar sind:

  • Einrichtung: Die Elternaufsicht kann sowohl von den Eltern als auch von den Jugendlichen eingerichtet und jederzeit wieder beendet werden.
  • Zeit: Neben den Zeitlimits können Eltern auch Pausen einstellen, in denen der Teenager keinen Zugriff mehr auf Instagram hat – zum Beispiel wenn er gerade in der Schule ist.
  • Melden: In der App können die Jugendlichen direkt ihrem Erziehungsberechtigten Bescheid geben, wenn sie einen Account oder dessen Inhalte melden wollen.
  • Bericht: In einem wöchentlichen Bericht erfahren Eltern unter anderem wem der Teenager so gefolgt ist oder welche Follower neu dazugekommen sind. So fallen zum Beispiel unangebrachte Kontaktanfragen älterer User enorm auf.
Lese-Tipp: Dürfen Eltern bestimmen, wie lange gezockt wird? Dieser TikTok-Anwalt berät Teenies
Instagram launcht Ende Juni neue Funktionen.
Unter anderem diese Instagram-Funktionen sollen in der App für mehr Sicherheit und Schutz sorgen.
Instagram Segmenta
Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Hoffnung, dass Jugendliche transparenter sein werden und ein Austausch stattfindet

Experten, Eltern, Erziehungsberechtigte und auch Jugendliche selbst haben bei der Entwicklung des Instagram-Familienbereichs mitgewirkt. Im Vordergrund stehe, dass Jung und Alt sich mehr austauschen und in den Dialog miteinander treten. Dieser Austausch ist auch in den Augen von Sebastian Gutknecht, Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz, besonders wichtig: „Elternaufsichts-Tools sind vom Jugendschutzgesetz vorgesehene Vorsorgemaßnahmen, um die digitale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in Social-Media-Angeboten zu verbessern. Sie können Eltern helfen, die Mediennutzung ihrer Kinder zu begleiten und mit ihnen über problematische Inhalte und Handlungen ins Gespräch zu kommen, ohne sie von solchen Angeboten auszuschließen.“

Wie das Angebot letztendlich angenommen wird, bleibt abzuwarten. Vieles wird davon abhängen, ob sich die Jugendliche auf den Dialog mit ihren Eltern einlassen und ob sie ihren Eltern wirklich einen Einblick in ihren Social-Media-Account gewähren wollen. Wie die F.A.Z. berichtet sei die Funktion in den USA – dort gibt es sie seit März – jedoch gut angekommen; sowohl Teenager als auch Eltern gaben positive Rückmeldungen. (vdü)