Statistisches Bundesamt veröffentlicht neue Zahlen
Mehr als 30.000 Euro tief in der Kreide - in diesem Bundesland sind die Menschen am höchsten verschuldet

Wie hoch sind die Deutschen verschuldet?
Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen: Durchschnittlich hatte jeder, der im letzten Jahr eine Beratungsstelle aufgesucht hat, 30.940 Euro Schulden. Im Schnitt war es, das 26-fache des monatlichen Netto-Einkommens. Dabei fällt ein Bundesland besonders auf.
Saarland ist auf dem traurigen ersten Platz

Laut Statistischem Bundesamt haben die Saarländer mit 34.308 Euro, die höchsten Schulden in ganz Deutschland. Wenn sie ihre kompletten monatlichen Netto-Einkünfte nur für die Tilgung der Schulden nutzen könnten, brauchten sie im Schnitt 31-mal ihr Einkommen, dann wäre das Konto wieder auf null.
Dann folgen Bayern und Rheinland-Pfalz mit dem jeweils 28-Fachen des Einkommens. In Baden-Württemberg, Thüringen und Nordrhein-Westfalen brauchen die Menschen 27 Gehälter, um ihre Schulden zu begleichen. In Berlin, Thüringen und Schleswig-Hollstein liegt der Faktor bei 26. In Bremen bei 25. Niedersachsen und Hessen 24 und Brandenburg 23. In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hätten die Menschen ihre Schulden mit 22 Netto-Monatsgehältern abgezahlt, damit liegen sie auf dem niedrigsten Stand.
Für Sachsen-Anhalt gab es nicht genug Daten.
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Einkommensunterschiede zwischen den Bundesländern spielen keine große Rolle
Übrigens spielt bei der Überschuldung das Einkommen gar keine große Rolle. Die Schuldner haben über alle Bundesländer hinweg ein ähnliches Einkommen. 1.039 Euro sind es in Bremen und 1.283 Euro in Bayern. Und obwohl in Bayern das monatliche Nettoeinkommen am höchsten ist, sind auch die Schulden sehr hoch.
Für die Überschuldungsstatistik 2022 hat das Statistische Bundesamt 665 der insgesamt etwa 1.380 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland befragt. 160.000 Personen haben teilgenommen. Die gemeldeten Daten sind repräsentativ für die Grundgesamtheit der insgesamt 558.000 durch Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen im Jahr 2022.
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Gründe für Verschuldung
Die Gründe für eine Verschuldung sind unterschiedlich, laut dem Schuldneratlas der Creditreform sind die häufigsten Ursachen: Gescheiterte Immobilienfinanzierung, eine gescheiterte Selbstständigkeit, Trennung, Krankheit, Arbeitslosigkeit oder auch eine schlechte Kredit- oder Bürgschaftsberatung.
Für viele Menschen sind Schulen mit Scham behaftet und so wird wenig über dieses Thema gesprochen. Häufig werden Briefe mit Mahnungen gar nicht mehr geöffnet und so entsteht eine Schuldenspirale.
Sollten Sie ernste finanzielle Probleme habe, wenden Sie sich an die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. oder eine Stelle in Ihrer Nähe. Auch die Caritas oder das Diakonische Werk bieten Unterstützung an. (dbl)
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