Was Betroffene wissen müssen
Hacker-Angriff bei Motel One! Millionen private Gästedaten landen im Netz

Stehen auch Ihre privaten Daten im Netz?
Das könnte gut möglich sein, wenn Sie seit 2016 in einem Hotel der Kette Motel One übernachtet haben. Eine Hackergruppe hat Millionen Reisedaten von Kunden ins Internet gestellt, wollte damit mutmaßlich Lösegeld erpressen. Auch der Hotel-Gründer selbst ist betroffen.
Auch Kreditkartendaten betroffen
Übernachtungslisten, Rechnungsadressen, Telefonnummern, Geburtsdaten von Kunden und sogar Kreditkartendaten – Recherchen der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge enthält der knapp sechs Terabyte große Datensatz Millionen private Kundendaten – und das seit dem Jahr 2016.
Die Daten selbst stammen offenbar aus sogenannten Notfalllisten, die Hotels der Kette täglich anlegen. Zu der Frage, warum die sensiblen Daten offensichtlich über Jahre gespeichert wurden, hat sich Motel One auf SZ-Anfrage nicht geäußert.
Lese-Tipp: Hacker legen Website des britischen Königshauses lahm
Alle betroffenen Kunden wurden von Motel One informiert
Motel One selbst hat am 30. September im Onlinenetzwerk X, dem ehemaligen Twitter, bestätigt, Ziel eines Hackerangriffs gewesen zu sein. Auf seiner Internetseite erklärt das Unternehmen, dass alle Betroffenen informiert wurden.
Dem Bericht der SZ zufolge hat sich mittlerweile die Hackergruppe ALPHV zu der Attacke bekannt, mit der mutmaßlich Geld erpresst werden sollte. Motel One erklärte auf Anfrage der Zeitung, dass der Vorfall nun von IT-Sicherheitsexperten untersucht werde. Auch eine Strafanzeige sei gestellt worden.
Im Video: So funktioniert der WhatsApp-Betrug mit Mama oder Papa
Sind Sie auch vom Motel-One-Datenleck betroffen? Das sollen Sie wissen
Auch die Daten von Dieter Müller, Gründer und Miteigentümer der Hotelkette wurden bei dem Hackerangriff veröffentlicht. Er fordert nun die Politik auf, die Cyberabwehr erheblich aufzurüsten.
Sie fragen sich, ob Sie auch betroffen sind? Laut Motel One seien alle Besitzer von betroffenen Kreditkarten informiert worden, sofern diese noch gültig seien.
Um sicherzugehen, können Sie zusätzlich die Hotelkette unter privacy@motel-one.com kontaktieren und erfragen, ob Ihre Daten auch betroffen sind.
Zudem hat die Europäische Gesellschaft für Datenschutz (EuGD) eine Informationsseite für Betroffene eingerichtet, über die Sie überprüfen können, ob Schadensersatzansprüche gegen Motel One möglich sind.
Lese-Tipp: Sicheres Passwort wählen – so machen Sie es Hackern schwer
Sollten Sie feststellen, dass Sie vom Hackerangriff betroffen sind, sollten Sie Ihre Karte sperren lassen und missbräuchliche Abbuchungen sofort bei der Bank oder dem Kreditkartenanbieter melden. Zeigen Sie den Datendiebstahl zudem bei der Polizei an. Eine Anzeige kann hier als Nachweis für die Bank gelten, damit Sie Ihr Geld zurückerstattet bekommen. Darüber hinaus können Sie einen Rechtsanwalt kontaktieren, um Ansprüche geltend zu machen oder sich dahingehend beraten zu lassen. (akr)