Mit giftiger Pflanze verwechselt Ehepaar kocht Suppe aus selbstgepflücktem Bärlauch und stirbt

24.02.2024, Sachsen-Anhalt, Quedlinburg: Bärlauch wächst in großen Mengen in einem Landschaftspark am Brühl in der Harzstadt Quedlinburg. Die Pflanze ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die Ernte der Pflanze ist nur in der Größe eines Handstraußes gestattet. Bärlauch gehört mit zu den ersten Wildkräutern im zeitigen Frühjahr, die gesammelt werden können. Foto: Matthias Bein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Paar in Österreich ist nach dem Verzehr von selbstgesammeltem Bärlauch gestorben.
dpa, Matthias Bein

Sie gehen im Wald Bärlauch sammeln – kurz danach sind sie tot!
Frühling ist Bärlauch-Zeit. Einem Paar aus Österreich wurde ihre Vorliebe für das Kraut aber zum Verhängnis. Die Eheleute aus Deutsch-Wagram (Niederösterreich) wurden am 11. März ins Krankenhaus eingeliefert – Verdacht auf Lebensmittel-Vergiftung.

Paar kommt mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus

Wie sich später herausstellte, hatte das ältere Ehepaar eine Suppe aus selbstgepflücktem Bärlauch gegessen, berichten die Niederösterreichischen Nachrichten. Das Problem: Statt essbarem Bärlauch hatten sie giftige Maiglöckchen oder Herbstzeitlose gesammelt und verkocht. Die Blätter beider Pflanzen ähneln stark den Blättern des essbaren Bärlauchs.

Das Paar sei stabil gewesen, als die Rettungskräfte es im Krankenhaus einlieferten, schreibt die Lokalzeitung. Doch der Zustand verschlimmerte sich innerhalb kürzester Zeit. Wie österreichische Medien berichten, starben beide Patienten wenige Tage später im Krankenhaus an der Vergiftung.

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Bereits der Verzehr einer geringen Menge Maiglöckchen kann gefährlich werden. 2014 wurde das Maiglöckchen sogar zur Giftpflanze des Jahres ernannt. Besonders die Blätter enthalten viele Giftstoffe, die Übelkeit, Schwindel, Durchfall, Engegefühl in der Brust und Herzrhythmusstörungen auslösen können.

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Auch die Herbstzeitlose – die Giftpflanze des Jahres 2010 – kann schon in geringen Mengen zu Atemlähmung führen. Erste Symptome einer Vergiftung sind unter anderem Übelkeit, Benommenheit, Durchfall, erhöhter Puls, Krämpfe und Schweißausbrüche. Wie der Naturschutzbund Österreich auf seiner Website mitteilt, liegt die Sterblichkeit bei einer Vergiftung mit dieser Pflanze bei 90 Prozent. (jgr)

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