Unwetter auch in Österreich, Kroatien, Polen, Tschechien und Slowakei.
Fluten, Dammbruch und kein Ende in Sicht: Slowenien beklagt „Apokalypse biblischen Ausmaßes“
Wann hört das endlich auf?
Evakuierte Dörfer, ein Dammbruch und historische Schäden in zwei Dritteln des Landes durch Überschwemmungen: Slowenien kämpft mit der schwersten Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes. Einige Routen für Urlauber - zum Beispiel Richtung Adriaküste in Kroatien - sind gesperrt. Nach tagelangem Regen drohen in Slowenien und in den angrenzenden Teilen Österreichs Hänge abzurutschen. Der Pegel des Flusses Mur steigt weiter bedrohlich an.
Reisende sollten auf Autobahnen bleiben

Eine Grafik des österreichischen Verkehrsservices ÖAMTC zeigt, dass es nahezu im gesamten Land Verkehrsbehinderungen und Baustellen gibt. Zehn Bundesstraßen und 85 weitere Straßen seien gesperrt. Experten raten Reisenden dazu, möglichst auf Autobahnen zu bleiben.
Auch im Süden Österreichs bleibt nach verheerenden Niederschlägen die Gefahr von Hangrutschen groß. Dort verunglückte ein Mensch tödlich. Betroffen von Unwettern waren zudem Kroatien, Polen, Tschechien und die Slowakei. Dort verliefen die Unwetter zwar bisher glimpflich, doch die Sorge bleibt.
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Die hohe Bodenfeuchtigkeit mache Erdrutsche wahrscheinlicher, warnte der Geologische Dienst Sloweniens. Akut in Gefahr sind mindestens sechs Orte in Gebirgsregionen. Anton Preksavec, Bürgermeister des von Erdrutschen heimgesuchten Dravograd an der Drau, sprach von einer „Apokalypse wahrhaft biblischen Ausmaßes“.
Slowenien bittet EU und Nato um Hilfe

Viele Dörfer waren durch das Wasser und Geröll von der Außenwelt abgeschnitten. Helfer versorgten Tausende per Hubschrauber mit dem Nötigsten. Der steigende Wasserstand der 450 Kilometer langen Mur bereitet besondere Sorgen - nicht nur in Slowenien, sondern auch in Kroatien. Die Mur entspringt in Österreich, fließt durch Slowenien und mündet in Kroatien in die Drau.
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Sloweniens Ministerpräsident Robert Golob schätzte den Gesamtschaden auf mehr als 500 Millionen Euro. Das Land hat die EU und die Nato um Unterstützung wie technische Hilfsgüter zur Beseitigung der Schäden gebeten.
5.000 Feuerwehrleute in Österreich im Einsatz

In Österreich waren 5.000 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt von Soldaten. Vor allem die Bundesländer Kärnten und Steiermark und teils Burgenland waren vom Unwetter betroffen. Dutzende Dutzend Häuser und Wohnungen mussten evakuiert werden, etwa in den Kärntner Gemeinden Brückl und Keutschach, weil Schlammlawinen durch das Abrutschen durchnässter Hänge drohten.
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In Kroatien waren die Pegelstände der aus Slowenien kommenden Flüsse gestiegen. Als besonders gefährdet galt das Dorf Mursko Sredisce an der Mur unmittelbar an der Grenze zu Slowenien. (dpa/uvo)