Für wen die Bakterien besonders riskant sindErste Vibrionen in der Ostsee nachgewiesen!

ARCHIV - 01.05.2020, Mecklenburg-Vorpommern, Ahlbeck: Junge Leute laufen bei frühlingshaftem Wetter in die Ostsee. Vor allem in wärmeren Sommern wie 2003, 2018 und 2019 wurden Fälle bekannt, einige Patienten starben: Eine Infektion mit sogenannten Vibrionen kann beim Baden in der Ostsee zur Gefahr werden. Und das künftig wohl viel stärker als bisher. (zu dpa «Folge der Erderwärmung: Mehr Infektionen mit Vibrionen erwartet») Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Viele Menschen verbringen ihren Urlaub an der Ostsee. Mit steigenden Temperaturen vermehren sich auch die Vibrionen stärker.
sts alf, dpa, Stefan Sauer

Wer seinen Urlaub an der Ostsee verbringt, freut sich auf gute Luft, schöne Strände und Meer. An eine Gefahr durch Bakterien im Meer denken wohl die wenigsten. Doch nun meldet Mecklenburg-Vorpommern den ersten Vibrionen-Nachweis in der Ostsee in dieser Saison. Für wen eine Infektion riskant ist und auf was Urlauber achten sollten.

Bei Temperaturen ab 20 Grad vermehren sich Vibrionen besonders schnell

Vibrionen werden aufgrund ihrer speziellen Form auch als Stäbchenbakterien bezeichnet. Sie kommen natürlicher Weise im Meer vor. Dort finden sie sich vor allem am Meeresboden. Steigen die Wassertemperaturen, vermehren sich die Bakterien besonders schnell.

Das erklärt, dass nun an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LaGuS) die ersten Vibrionen der Saison nachgewiesen wurden. Bei Wassertemperaturen ab etwa 20 Grad müsse in der Ostsee mit einem vermehrten Vorkommen an Vibrionen gerechnet werden, teilte die Behörde am 6. Juli 2023 mit.

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Eine Infektion beim Menschen nach Kontakt mit Ostseewasser wurde 2023 bisher aber noch nicht gemeldet.

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Risikogruppe: Wer ist besonders gefährdet?

In seltenen Fällen können Vibrionen den Angaben zufolge schwere Infektionen verursachen. Es seien jedoch nur sehr wenige Badegäste durch Vibrionen gefährdet. In der Saison 2022 seien dem LaGuS insgesamt zehn Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden.

Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und offenen Wunden haben laut LaGuS ein hohes Risiko für „schwere Verläufe von Vibrionen-Infektionen“. Als besonders anfällig gelten laut Gesundheitsamt Menschen mit chronischen Grundleiden wie Lebererkrankungen oder Diabetes sowie Menschen mit einer bestehenden Immunschwäche. Aber auch ältere Menschen sollten vorsichtig sein.

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Wer zur Risikogruppe gehört, sollte bei Hautverletzungen den Kontakt mit Meer- oder Brackwasser vermeiden.

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Ohne Behandlung können Vibrionen zum Tod führen

Vibrionen können in erster Linie schwere Wundinfektionen auslösen. Bekannte Symptome sind:

  • starker lokaler Schmerz

  • Fieber

  • Schüttelfrost

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Chirurgische Behandlungen bis hin zur Amputation von Gliedmaßen können die Folge sein. Schwere Erkrankungen können tödlich verlaufen.

Diese Symptome deuten auf eine Vibrionen-Infektion hin

Vibrionen können außerdem Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Auf diese Symptome sollten Sie achten:

  • krampfartige Magenschmerzen

  • Erbrechen

  • Übelkeit

  • wässriger Durchfall

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Behandelt werden die Infektionen in der Regel mit Antibiotika.(nri/mit dpa)