Kommentar zum Equal-Pay-Day-Schock
„Bei diesen Rentenaussichten habe ich Angst vorm Altwerden” – RTL-Redakteurin rechnet ab!

Deutschlands Rentenschande ist vor allem weiblich!
Es ist Equal Pay Day, das Thema der gleichen Bezahlung von Frauen und Männern ist in aller Munde. Gleichzeitig weiß ich, dass die Realität immer noch ganz anders aussieht. Dass Männer und Frauen oft immer noch nicht gleich bezahlt werden. Besonders deutlich sichtbar wird das bei Rentnerinnen – sie können an ihrem Einkommen meist nichts mehr ändern.
Als Redakteurin landen bei mir immer wieder Zuschriften von verzweifelten Frauen im Rentenalter, die mich fassungslos zurücklassen. Auch privat höre und sehe ich, was es bedeutet, wenn man jahrzehntelang gearbeitet hat und trotzdem arm ist.
Ein Skandal, den unsere Gesellschaft viel zu oft unkommentiert zulässt. Doch heute nicht!
Equal Pay Day erinnert an armutsgefährdete Rentnerinnen – oft wird RTL eingeschaltet
Dass die Renten zum 1. Juli 2025 um 3,74 Prozent steigen – für viele ist das nur ein schwacher Trost. Jede zweite Frau in Deutschland bekommt zu wenig Rente, durchschnittlich stehen Frauen monatlich laut Deutscher Rentenversicherung nur etwa 1.333 Euro zur Verfügung.
Immer wieder melden sich ältere Damen bei RTL, weil die Deutsche Rentenversicherung den Antrag auf Witwenrente monatelang nicht bearbeitet oder weil es anderweitig bei der Rentenauszahlung hakt.
Als 33-jährige Redakteurin bin ich bei der Bearbeitung dieser Themen immer wieder darüber schockiert, um welche unfassbar niedrigen Rentenbeträge es geht. Oft genug kann man froh sein, wenn eine betroffene Frau zumindest 1.000 Euro bekommt – netto, versteht sich.
Wie soll eine alleinstehende Frau davon leben können? Mich beschämt das zutiefst.
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Eure Meinung interessiert uns!
Gender Pension Gap von 400 Euro ist eine Schande für unser Land
Was sich etwas sperrig Gender Pension Gap nennt, also die Lücke zwischen den Renten von Frauen und Männern, die im Schnitt bei 400 Euro monatlich liegt, ist eine Schande für unser Land!
Im privaten Umfeld erlebe ich, dass selbst eine Frau, die mehr als 49 Beitragsjahre als Medizinische Fachangestellte gearbeitet hat und nur wenige Jahre davon wegen Kindern in Teilzeit war, es kaum über die Rentenmarke von 1.200 Euro netto hinausschafft.
Ich weiß, dass Frauen oft in schlechter bezahlten Berufen als Männer arbeiten, häufiger in Teilzeit und seltener in Führungspositionen sind – aber sollen Frauen deswegen im Alter an der Armutsgrenze leben? Nein!
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Lasst uns darüber sprechen und es endlich anpacken!
Wer weniger als 1.250 Euro netto Rente bekommt, gilt als armutsgefährdet – das betrifft laut Redaktionsnetzwerk Deutschland 53,5 Prozent der Rentnerinnen.
An dieser Stelle sei auch erwähnt: Männer bekommen laut Deutscher Rentenversicherung Bund durchschnittlich 1.800 Euro Rente – auch viel zu wenig. Das geht uns also alle an, so können wir nicht weitermachen!
Lasst uns mehr über das Renten-Problem sprechen, die Politik in die Pflicht nehmen und es (endlich) gemeinsam anpacken – und nicht so lange warten, bis wir selbst in Rente sind.