Vorsorgen fürs AlterWas ihr jetzt schon für eure Rente machen könnt

Serious young woman working at home
Der Blick auf den Rentenbescheid sorgt nicht immer für gute Laune: Jede zweite Frau und jeder dritte Mann verdient aktuell zu wenig, um auf eine Rente von mehr als 1.400 Euro zu kommen.
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von Esther Kusch

Landen wir alle in der Altersarmut?
Statt Freude empfinden viele Menschen in Deutschland eher Angst, wenn sie an ihre Rente denken. Wenig verwunderlich, verdienen in Deutschland doch viele Menschen so wenig, dass sie selbst nach 45 Jahren nur eine Rente in Höhe von 1.400 Euro oder weniger bekommen würden. Doch man kann gegensteuern! Eine Expertin gibt Tipps, wie.

So viel müsst ihr für 1.400 Euro Rente durchschnittlich verdienen

Für eine Rente in dieser Höhe ist ein Bruttolohn von 3.401 Euro – durchgehend über 45 Jahre – nötig, geht aus einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor, die dem RND vorliegt. Fast zehn Millionen der insgesamt 22 Millionen Vollzeitbeschäftigten kommen nicht auf dieses Durchschnitts-Gehalt, genauer gesagt: 3,6 der 7,6 Millionen Frauen in Vollzeitjobs und sechs von 14,8 Millionen vollzeitbeschäftigten Männer.

Bei diesen Zahlen sind Teilzeitbeschäftigungen oder auch Zeiten, in denen gar nicht gearbeitet wurde, zum Beispiel wegen der Kinder oder wegen Arbeitslosigkeit, nicht einmal berücksichtigt. Hier sieht die Zukunft für viele daher eher noch knapper aus.

Doch den Kopf in den Sand stecken und mit Sorge in die Zukunft schauen, bringt natürlich nichts. Ein paar Stellschrauben gegen eine niedrige Rente kann jeder und jede auch selber drehen, erklärt Claudia Müller von Female Finance Forum im RTL-Interview.

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Was ich selbst für die Rente tun kann

Die aus Sicht der Expertin wichtigste Säule ist unsere Erwerbstätigkeit: „Alle drei Säulen unserer Altersvorsorge hängen von unserem (sozialversicherungspflichtigen) Gehalt ab: Mit jedem Euro zahlen wir und unser Arbeitgeber in die gesetzliche Rente und in die betriebliche Altersvorsorge ein. Außerdem gibt uns jeder Euro mehr Gehalt die Möglichkeit, privat vorzusorgen.“

Sie rät: Schaut, ob ihr Stunden aufstocken könnt, wenn ihr Teilzeit arbeitet: „Ob ich 50 Prozent, 60 Prozent oder 70 Prozent arbeite, macht einen riesigen Unterschied für mein jetziges Gehalt und für meine spätere Rente. Erwerbstätigkeit in Teilzeit heißt auch Rente in Teilzeit!

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Das ist aber nur eine Möglichkeit: Neben der gesetzlichen Rente gibt es noch die betriebliche Altersvorsorge und wir sollten privat vorsorgen. „Das können Immobilien sein, das können Börseninvestitionen (z.B. ETFs) sein – Hauptsache, man wird aktiv und tut etwas! Je jünger man ist, umso besser, aber auch mit 60 kann man noch anfangen zu investieren! Im Schnitt werden wir ca. 80 Jahre alt; wenn ich mit 60 anfange, habe ich also noch einen Investitionshorizont von 20 Jahren.“

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Und wie weiß ich überhaupt, wie viel Rente ich bekomme?

Da gibt es einmal die jährliche Renteninformation. Die sollte man sorgfältig lesen. Aber Vorsicht: Die Zahlen, die dort aufgeschrieben sind, sind nur Prognosen und müssen noch an die Inflation angepasst und versteuert werden. Außerdem zahlen wir auch von der Rente noch die Kranken- und Pflegeversicherung, erklärt die Expertin.

Eine weitere Möglichkeit: Die eigenen Zahlen in einen Rentenrechner eingeben. „Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass die Zukunft ungewiss ist; wer weiß, wie sich in den nächsten Jahrzehnten das Rentensystem, das Steuersystem und vor allem das eigene Leben entwickeln wird? Heißt: So viel wie möglich für das zukünftige Ich vorsorgen, ohne dass das jetzige Ich zu kurz kommt.“

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