Privatzoo braucht wegen Energiekrise dringend Geld

Babykrokodil sucht Paten- damit der Zoo nicht pleite geht

05.12.2022, Niedersachsen, Saterland: Ein Beulenkrokodilbaby schwimmt in der Tropenhalle des «Seelter Reptilienhuus», einem privat geführten Zoo im niedersächsischen Saterland, durch das Wasser. Aufgrund steigender Energiekosten sucht der Reptilienzoo in diesem Winter Paten für seine Reptilien - zunächst für ein Krokodilbaby, das im September geschlüpft ist. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das kleine Krokodil lebt sich derzeit im Saterland ein.
hcd pat, dpa, Hauke-Christian Dittrich

Winzige 25 Zentimeter ist das erst wenige Wochen alte Beulenkrokodil im Privatzoo von Florian Häselbarth und seinem Team in Saterland (Landkreis Cloppenburg) groß. Schon jetzt hat der aktuell noch namenlose Neuzugang aber einen ganz wichtigen Auftrag – denn das Fortbestehen des Zoos hängt auch davon ab, ob sich ein Tierpate für das Mini-Reptil finden lässt.

Tierpatenschaft mit ernstem Hintergrund

05.12.2022, Niedersachsen, Saterland: Florian Häselbarth, Inhaber des «Seelter Reptilienhuus», füttert ein Beulenkrokodilbaby in der Tropenhalle seines privat geführten Zoos, der an den Wochenenden geöffnet hat. Aufgrund steigender Energiekosten sucht der Reptilienzoo in diesem Winter Paten für seine Reptilien - zunächst für ein Krokodilbaby, das im September geschlüpft ist. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Na, wo ist das kleine Krokodil? Florian Häselbarth in der Tropenhalle vom Seelter Reptilienhuus.
hcd pat, dpa, Hauke-Christian Dittrich

Schuld an der wirtschaftlichen Notsituation sind die gestiegenen Energiepreise. Das Seelter Reptilienhuus wird ehrenamtlich betrieben. Bislang haben die Eintrittsgelder ausgereicht, um alle relevanten Kosten zu decken. Zum neuen Jahr, so befürchtet Häselbarth, werde man aber unter anderem doppelt so viel für die Gasversorgung zahlen müssen wie bisher. Das Problem: Mal eben ein bisschen weniger zu heizen, sei schon aus Tierschutzgründen gar nicht möglich, erklärt Häselbarth im Gespräch mit RTL. Drei Mohrenkaimane, die besonders auf Wärme angewiesen sind, hat das Team schon an einen befreundeten Zoo abgegeben.

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Babykrokodil: Möchten Sie Pate werden?

Aber zurück zu dem Beulenkrokodil-Baby. Das ist von einem professionellen Reptilienhalter in den Privatzoo gekommen und soll laut Häselbarth sozusagen als Maskottchen auf die Notsituation aufmerksam machen. „Ich habe schon einige Anrufe gehabt“, berichtet der hauptberufliche Biologie- und Englischlehrer Häselbarth über den Paten-Aufruf. Wer sich dafür interessiere, könne selbst entscheiden, wie viel Geld er pro Monat spenden will. Auch können mehrere Menschen Paten werden. Der Hauptpate darf dann sogar einen Namen aussuchen! Der sollte wohl am besten geschlechtsneutral sein, denn aktuell wisse man noch nicht, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handele.

Auch die Schlangen brauchen noch einen Paten

Wie süß! Das kleine Krokodil lebt sich gerade ein und scheint sich im Saterland sehr wohl zu fühlen.
Wie süß! Gerade einmal 25 Zentimeter ist das Beulenkrokodil aktuell groß.
Florian Häselbarth, Seelter Reptilienhuus

Und wer es nicht so mit Krokodilen hat, der kann natürlich auch für eines der anderen Tiere eine Patenschaft übernehmen. Insgesamt hat der Privatzoo 60 bis 70 Tiere, die Zahl der Patenschaften beläuft sich bislang wiederum erst auf acht oder neun. In der Einrichtung hat zuletzt auch schon eine hochgiftige, herrenlose Schlange aus Bremerhaven ein neues Zuhause gefunden. (dpa/dka)