Ein Kommentar

Ein Jahr Ukraine-Krieg: „Das Böse ist zurück“

Um halb fünf morgens waren die ersten Explosionen zu hören Ein Jahr Krieg in der Ukraine - die Chronologie
02:01 min
Ein Jahr Krieg in der Ukraine - die Chronologie
Um halb fünf morgens waren die ersten Explosionen zu hören

30 weitere Videos

von Nikolaus Blome

Darf man einen Menschen als „das Böse“ bezeichnen? Oder geht das selbst bei Wladimir Putin zu weit? In jedem Fall kann man sagen: Ein Jahr Krieg in der Ukraine ist auch ein Jahr die Rückkehr von „Gut und Böse“. Von Schwarz und Weiß.

Die letzten Jahrzehnte, seit dem Fall der Mauer, hieß es oft: Die Welt wird immer komplizierter, die Krisen immer undurchschaubarer. Das stimmte. Den einen Auslöser, den einen Grund oder „Schuldigen“ gab es weder bei der Finanzkrise 2008, noch bei der Euro-Krise oder bei Flüchtlingswelle 2015/16. Schwarz und Weiß gab es selten, es gab nur ganz viel verschiedenes Grau.

Das ist jetzt anders.

Lese-Tipp: Alle aktuellen Infos rund um den Krieg in der Ukraine finden Sie hier im Ticker.

HUB Teaser 16zu9 - Blome
RTL-Politikchef Nikolaus Blome kommentiert: Ein Jahr Krieg in der Ukraine ist auch ein Jahr die Rückkehr von „Gut und Böse“. Von Schwarz und Weiß.

Das beginnt bei der Schuldfrage: Wladimir Putin hat ganz eindeutig diesen Krieg gewollt, vorbereitet und ihn auf den Tag genau vor einem Jahr begonnen. Oder glaubt jemand, dass die Ukraine Russland angegriffen hätte?

Das Böse hat Namen und Gesicht: Wladimir Putin

Russia Putin Military Support Concert 8375898 22.02.2023 Russian President Vladimir Putin attends a concert dedicated to Russian servicemen taking part in the military operation in Ukraine on the eve of Defender of Fatherland Day at the Luzhniki stad
Wladimir Putin hat diesen Krieg gewollt, vorbereitet und ihn auf den Tag genau vor einem Jahr begonnen.
www.imago-images.de, IMAGO/SNA, IMAGO/Alexander Vilf

Seither lässt der seltsam aufgedunsene Herrscher im Kreml dem Hass und der Brutalität seiner Soldaten freien Lauf. Er lässt seine Armee den Krieg gegen Millionen ukrainische Zivilisten führen, weil sie die ukrainischen Soldaten nicht besiegen kann. Kein Krankenhaus oder Kindergarten ist vor den russischen Raketen sicher. Am Ende soll von der Ukraine nichts, absolut nichts übrig sein. „Es gibt keine Worte für den Schmerz und die Grausamkeit, die Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer erleben“, sagt der Bundespräsident.

Also, ja: „Das Böse“ hat Namen und Gesicht – Wladimir Putin.

„Gut und Böse“, diese Klarheit hat Deutschland ein Jahr nun zusammengehalten. Die neue Eindeutigkeit in der Not hat es einer eher linken Regierung möglich gemacht, dem Land eine „Zeitenwende“ samt militärischer Aufrüstung und drastischem Teuerungsschock zuzumuten. Die Unterstützung für die Ukraine ist bemerkenswert stabil. Daran kommen auch all‘ jene nicht vorbei, die sofortige Verhandlungen mit Wladimir Putin fordern – egal, was das für die Ukraine und ihre Bevölkerung bedeuten würde.

Lese-Tipp: Kommentar zu Manifest von Schwarzer und Wagenknecht: Wenn Pazifismus Menschen tötet

Der Weg zum Ende des Krieges wird dauern

Wahr ist aber auch: In anderen Konflikten setzte irgendwann das Nachdenken darüber ein, wie man der einen oder beiden Kriegsparteien „vom Baum hilft“. Wie man Kompromisse konstruiert, die beide Seiten „das Gesicht wahren“ lassen. Wie soll das jetzt gehen? Wenn Putin für „das Böse“ steht, dann brächte er es an den Verhandlungstisch mit – und die Ukrainer müssten bereit sein, es zu erdulden. Das wird dauern.

Lese-Tipp: Sein Foto ging um die Welt: DAS wurde aus Asow-Kämpfer Mykhailo

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

VIDEO: Wie Russland nach einem Jahr auf den Krieg blickt

So zynisch es klingt: Die Rückkehr von „Gut und Böse“ macht manches klarer. Den Weg zum Ende dieses Krieges aber nicht.

Wie Russland nach einem Jahr auf den Krieg blickt "Ukrainer tun mir leid"
02:46 min
"Ukrainer tun mir leid"
Wie Russland nach einem Jahr auf den Krieg blickt

4 weitere Videos

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist: 30 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.