Neue Hinweise nach Bluttat

Duisburger sticht zwei Schüler nieder: Waren seine Mordpläne bekannt?

Spurensicherung
Die Spurensicherung markiert die Stellen des Angriffs. Das Gebiet um die Grundschule wurde am Tattag weiträumig abgesperrt.
RTL West

Schon Wochen vor dem Messerangriff auf zwei Grundschulkinder in Duisburg soll die Polizei Hinweise auf Mordpläne des Verdächtigen gehabt haben!
Ein Zeuge habe sich am 8. Januar bei der Polizei im bayerischen Straubing gemeldet. Dabei soll er auf einen Chat aufmerksam gemacht haben, in dem der Tatverdächtige einen Mordanschlag angekündigt habe.

Verdächtiger verherrlichte Serienmörder

ARCHIV - 29.02.2024, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Der Tatort ohne Kerzen oder Blumen, nur noch die gelben Markierungen der Polizei erinnern an den Messerangriff auf zwei Kinder am Vortag. Zwei neun und zehn Jahre alte Schulkinder waren am Mittwoch in Duisburg nach Angaben der Ermittler schwer verletzt worden - das Motiv des mutmaßlichen Täters blieb zunächst rätselhaft. (zu dpa: «Messerangreifer von Duisburg soll Mord angekündigt haben») Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Gelbe Markierungen der Polizei am Tatort
dpa, Christoph Reichwein

Das geht aus einem Bericht des nordrhein-westfälischen Justizministeriums an den Landtag in Düsseldorf hervor. Demnach waren in dem Chat Bilder der mutmaßlichen Tatwaffen zu sehen, die nach der Tat im Februar in Duisburg sichergestellt wurden. Zudem habe sich aus den Videos, die der 21 Jahre alte Tatverdächtige geteilt hatte, erkennen lassen, dass er Serienmörder verherrliche.

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Die Straubinger Polizei habe den Verdächtigen als Absender der Nachricht identifiziert und die Akten am 19. Januar an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergeleitet, hieß es. Dort habe man den Vorgang an die Duisburger Staatsanwaltschaft weitergeleitet, wo die Akten gut einen Monat später, am 15. Februar, eingegangen seien.

Video: Mann (21) sticht zwei Kinder an Grundschule nieder

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Dienstaufsicht prüft den Vorfall

Das Deckblatt zur Übersendung habe dabei keine besondere Eilbedürftigkeit erkennen lassen, heißt es in dem Bericht. Fünf Tage später sei ein Verfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten gegen den 21-Jährigen eingeleitet worden.

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Gegen den Mann sei unter anderem ein Durchsuchungsbeschluss erlassen, aber vor der schrecklichen Tat am 28. Februar nicht mehr umgesetzt worden. Ob es bei den Behörden in Nordrhein-Westfalen etwa wegen eines falsch eingetragenen Aktenzeichens, einer fehlenden telefonischen Vorwarnung und nicht mitgelieferter Unterlagen zu Verzögerungen kam, werde bei einer Prüfung durch die Dienstaufsicht untersucht. Ob davon auch bayerische Ermittler betroffen sind, blieb zunächst unklar.

Verdächtiger sitzt in der Psychiatrie

Nach dem Messerangriff auf ein neun Jahre altes Mädchen und einen zehn Jahre alten Jungen war gegen den mutmaßlichen Angreifer zunächst Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes erlassen worden. Seit Dienstag befinde sich der Verdächtige in einer Psychiatrie, weil sich im Laufe der Ermittlungen Zweifel an seiner Schuldfähigkeit ergeben hätten, teilte die Duisburger Staatsanwaltschaft mit. (dpa)

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