Polizist drückte ihm Knie in den Nacken15-Jähriger verglich sich nach Festnahme mit George Floyd

Ein Video von einer Festnahme, bei der ein Polizist einem Jugendlichen (15) sein Knie in den Hals drückt, hat eine hitzige Diskussion um das Thema Polizeigewalt in Deutschland losgetreten. Zu dem umstrittenen Einsatz in der Düsseldorfer Altstadt am 15. August gab Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul am Donnerstag vor dem Innenausschuss des Landtags weitere Details bekannt. Demnach hatte der 15-Jährige am Tag nach dem Vorfall erneut mit der Polizei zu tun – und verglich sich dabei mit George Floyd, der bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA ums Leben kam.
15-Jähriger zur Polizei: War wie George Floyd in Vorfall "verwickelt"
Zu dem Einsatz am Nachmittag des 16. August war die Polizei gerufen worden, weil sich an einer Haltestelle in Düsseldorf-Hassels 20 bis 30 Jugendliche prügelten. Darunter sei der 15-Jährige gewesen, der einen Tag zuvor festgenommen worden war und in dem umstrittenen Video zu sehen ist. Die Beamten hätten ihn in der Nähe der Haltestelle mit nacktem Oberkörper angetroffen, erklärte die ermittelnde Behörde nach Angaben des Innenministers.
Den Polizisten habe der Jugendliche gesagt, er sei am Vortag in einen Vorfall wie der Amerikaner George Floyd "verwickelt gewesen". Dabei habe er auf seinen Nacken gezeigt und den Beamten mitgeteilt, dass er nicht verletzt sei und es ihm gut gehe. Auch die Polizisten erklärten demnach später, sie hätten keine offensichtlichen Verletzungen am Kopf, Oberkörper oder im Gesicht des Jungen festgestellt.
Jugendlicher war 16 Minuten nach der Entlassung wieder auf der Straße
Reul zitierte auch aus einer Stellungnahme der Polizei, der zufolge der 15-Jährige schon kurz nach der Entlassung von der Polizeiwache am 15. August wieder auf der Straße war. Demnach war der Jugendliche um 20:45 Uhr von einem Erziehungsberechtigten abgeholt worden. Die Auswertung einer Videoüberwachung habe ergeben, dass er sich um 21:01 Uhr schon wieder mit mehreren Jugendlichen an einer McDonald's-Filiale aufhielt – also nur 16 Minuten später.
Der Jugendliche hat nach RTL-Informationen eine lange Liste an Straftaten, unter anderem Körperverletzung, schwere Körperverletzung und Diebstahl. Mit dem eigentlichen Einsatz am 15.August soll er nichts zu tun gehabt haben. Als die Polizisten gegen zehn Randalierer vorgehen wollten, habe er sich" eingemischt, die Beamten bepöbelt, Faustschläge angedeutet und die Polizisten letztlich auch angegriffen.
Videoaufnahmen entlasten Polizeibeamten
Nach Angaben von NRW-Innenminister Reul entlasten weitere Videoaufnahmen den Beamten, der den Jugendlichen am Boden fixiert hatte. Aus den Aufnahmen, die allerdings nicht den gesamten Vorgang zeigen, ergebe sich, dass der 15-Jährige von dem Polizisten "am Kopf fixiert" worden sei, erklärte Reul. Das zuständige Landesamt habe auf Grundlage der Bilder den Einsatz bewertet: Er entspreche den in der Ausbildung vermittelten zulässigen Techniken. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, betonte der Innenminister.
Gegen den Polizeibeamten wird weiter wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt. Gegen den 15-Jährigen laufen Ermittlungen wegen Beleidigung, tätlichen Angriffs und Widerstands gegen die Staatsgewalt.






























































