Ein wahrer Schatz"Gold der Nordsee": So findet man echten Bernstein
Sie müssen genau hin gucken, etwas Geduld und eine kleine Portion Glück haben, dann entdecken auch Sie vielleicht das „Gold der Nordsee“ im Watt. Der Bernstein, auch Schmuckstein genannt, besteht aus Harz, das bis zu 40 Millionen Jahre alt ist. Ein wahrer Schatz also. Aber nicht nach jedem Schatz sollte man greifen: Häufig wird Bernstein mit einem anderen Stoff verwechselt, der bereits bei geringer Wärme – und da reicht die des eigenen Körpers – Feuer fängt. Wann es sich besonders lohnt auf Bernstein-Schatzsuche zu gehen, sehen Sie im Video.
Wahre Schätze müssen gefunden werden
Ein Schatz fällt einem nur selten direkt vor die Füße. In der Regel muss auch nach Bernstein im Watt gewühlt werden, zwischen Schlamm, Steinen und Holz. Im optimalen Fall fällt das fossile Harz auf, weil es gelb-bräunlich leuchtet und sich so vom tristen Meeresgrund abhebt. „Aber es gibt natürlich auch den stark verwitterten Bernstein, den du erst mal gar nicht von normalem Holz unterscheiden kannst", erklärt uns Bernsteinsammler Sven-Tobias Schlaak.
Nicht jedes glänzende Gestein ist auch Bernstein
Auch wenn der Fund sehr schön glänzt, Laien sollten sich bei der Suche im Watt nicht blenden lassen. Denn nicht jedes glänzende Gestein ist auch Bernstein. Phosphor lässt sich nur schwer von Bernstein unterscheiden, ist aber sehr gefährlich. „Er ist farblich und auch von der Beschaffenheit sehr identisch, aber mit dem Unterschied, dass wir den Bernstein beruhigt in die Hosentasche stecken können und wenn wir einen Phosphor-Klumpen in die Hand nehmen, kann es passieren, dass wir ein paar Sekunden später in Flammen stehen", warnt Schlaak.
Der Zahn- und Wassertest
Sven arbeite seit Jahrzehnten hauptberuflich mit Bernstein, verarbeitet seine Funde zu Schmuck und gibt Kurse im Bernsteinschleifen. Sein persönlicher Tipp zum Erkennen eines echten Bernsteins: Den Stein leicht gegen die Zähne klopfen. „Dann merkt man schon, der Bernstein hat so einen ganz dumpfen, ganz tiefen Ton. Ist nicht sehr unangenehm, im Gegenteil, fühlt sich eigentlich relativ warm an. Und wenn man jetzt einen Kieselstein zum Beispiel hätte oder einen Feuerstein, der würde einen sehr hohen Ton erzeugen und wäre einfach sehr, sehr unangenehm. Alternativ könne man auch ein 200 Milliliter Glas Wasser nehmen, gemischt mit 10 Esslöffel Salz. „Schwimmt er auf ist es ein Bernstein, fällt er runter, in der Regel nicht". Mit diesem Tipp wird der nächste Sparziergang im Watt bestimmt ein kleines, aber sicheres Abenteuer.


































